Im Sommer 2020 besuchte Jens Keller seinen ehemaligen Klub Schalke 04 noch im Trainingslager in Längenfeld (Österreich), plauderte dort ausführlich mit dem ehemaligen Sportvorstand Jochen Schneider.
Jetzt war Keller, der zwei Jahre die Profigeschicke auf Schalke lenkte, als Experte für Bezahlsender Sky im Einsatz. „Das Spiel war nicht so berauschend“, meinte der Experte zum königsblauen Auftritt beim 3:0 über Ingolstadt, „sie haben sich lange Zeit schwer getan.“ Als Tabellenvierter hält Schalke mit 16 Punkten jetzt viele Trümpfe in der Hand und liegt nur zwei Zähler hinter einem direkten Aufstiegsplatz.
Keller: „Ich glaube, dass sie oben mitspielen werden. Natürlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu.“ Für den schleppenden Start im Unterhaus hat der frühere Nürnberger durchaus Verständnis. „Sie haben über 30 Abgänge und 15 neue Spieler: Da bist du nicht gleich auf Topniveau. Da musst du dich erst einmal auf die Liga einstellen.“
Keller: "Schalke gehört in die 1. Liga"
Grundsätzlich wünscht sich Keller eine schnelle Schalker Bundesliga-Rückkehr: „Es ist ein toller Klub mit tollen Bedingungen, tollen Fans und einem Riesenstadion.“ Aus seiner Sicht „gehört Schalke in die 1. Liga“ - und sogar in den internationalen Bereich. Doch dorthin zurückzukommen, wird ein Kraftakt. Keller: „Das Problem ist, dass sie die Finanzen in den Griff bekommen müssen.“
Keller war von Dezember 2012 bis Oktober 2014 Schalke-Trainer. In diesem Zeitraum schaffte er zweimal die Champions League-Qualifikation mit den Königsblauen und kam auf einen Punkteschnitt von 1,55 Zählern pro Partie. Zuletzt war der 50-Jährige bis Juni 2020 als Trainer beim aktuellen Schalker Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg im Einsatz.