Der 1. FC Nürnberg muss knapp ein Jahr nach dem größten sportlichen Erfolg der vergangenen 40 Jahre aus der Bundesliga absteigen.
Rund zwölf Monate nach dem viel umjubelten Gewinn des DFB-Pokals tritt der Club bereits zum siebten Mal den Gang in die Zweitklassigkeit an - ein unrühmlicher Rekord. Das 0:2 (0:1) gegen Schalke 04 zerstörte alle Hoffnungen des neunmaligen deutschen Meisters auf den Klassenverbleib - ein Sieg wäre nötig gewesen, unabhängig vom Resultat des direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld.
Dagegen konnte sich Schalke 04 trotz der zwei Treffer von Marcelo Bordon (19., 61.) im Fernduell mit Werder Bremen nicht mehr auf den zweiten Tabellenplatz verbessern. Die Knappen belegten aufgrund der schlechteren Tordifferenz Rang drei und bestreiten damit zunächst die Qualifikationsspiele zur Champions League.
Der 1. FC Nürnberg hatte noch einmal alle seine Hoffnungen in des "Endspiel" gesetzt, versuchte auch alles, hatte Torchancen in Hülle und Fülle - seine Chancen auf den Klassenverbleib hatte er freilich schon vorher verspielt.
Entscheidend war vor allem, dass die Franken die Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten Hansa Rostock (1:1), Energie Cottbus (1:1) und eben Bielefeld (2:2) trotz drückender Überlegenheit nicht gewinnen konnten und damit sechs wichtige Punkt vergaben. Der Traditionsverein ist damit erneut im Jahr nach einem Titelgewinn abgestiegen: In der Saison 1968/69 musste der Club als bislang einziger Verein als amtierender deutscher Meister in die 2. Liga gehen.
Was die Nürnberger auch versuchten, nichts gelang ihnen in dieser Saison. Am 19. Spieltag hatte Trainer Hans Meyer gehen müssen, 15 Zähler waren den Franken bis dahin gutgeschrieben worden.
Nachfolger Thomas von Heesen holte in den verbleibenden 15 Begegnungen nur einen Zähler mehr. Sportdirektor Martin Bader muss nun die Notfallpläne aus der Schublade holen: Von 45 auf 23 Millionen Euro wird der Etat für die Profi-Abteilung zurückgefahren. Zahlreiche Spieler werden trotz gültigen Vertrages für die 2. Liga den Verein verlassen müssen, allen voran Zvjezdan Misimovic, der als erfolgreichster Nürnberger Torschütze zum VfL Wolfsburg wechselt.
In seinem letzten Spiel nach vier Jahren erste Bundesliga war der 1. FC Nürnberg noch einmal drauf und dran den knapp 47.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion einen Sieg zu schenken. Nach Chancen von Marek Mintal, Angelos Charisteas (beide 8.) und Andreas Wolf (12.) hätte der Club früh in Führung liegen können, wenn nicht sogar müssen.
Auch vor und nach dem Gegentreffern von Bordon erspielte sich der Club zahlreiche Möglichkeiten, Charisteas (43.), Misimovic (45.) und noch einmal Wolf (51.) brachten den Ball allerdings nicht aufs Tor oder am starken Manuel Neuer vorbei.