Das 56. Bundesliga-Duell zwischen den beiden Reviernachbarn endete am Samstag 3:3 (3:2). Für den VfL war es nach 90 zum Teil sehr unterhaltsamen Minuten das vierte Unentschieden in Folge, der DFB-Pokalfinalist aus Dortmund wartet nun bereits seit fünf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Bochum, das allerdings auch schon seit sechs Spielen ungeschlagen ist, liegt mit 33 Punkten in der Tabelle weiter vor dem BVB (31).
Die Bochumer Mannschaft von Trainer Marcel Koller führte durch Christoph Dabrowski (4.) und Benjamin Auer (9.) schnell mit 2:0, doch die Gäste glichen innerhalb von drei Minuten durch Kapitän Sebastian Kehl (37.) und den 13. Saisontreffer von Mladen Petric aus (39.). Nur drei Minuten später gelang Auer (42.) zum Leidwesen von BVB-Coach Thomas Doll die erneute Führung.
Tinga sorgte für Dortmunds erneuten Ausgleich (65.). Fünf Tore in einer Hälfte zwischen Dortmund gab es nur zweimal: am 22. April 1978 in Dortmund beim 5:3 (4:1) für den BVB und am 9. März 1985 in Bochum beim 4:1 (0:0) für den VfL.
31.328 Zuschauer im ausverkauften Bochumer Stadion erlebten in der ersten Hälfte beste Unterhaltung. Die ersten 20 Minuten dominierten die Gastgeber aufgrund ihrer aggressiven Spielweise und profitierten bei den Toren von Dabrowski und Auer von BVB-Fehlern. Beim 1:0 klatschte Dortmunds Keeper Marc Ziegler einen Freistoß von Bochums Kapitän Zdebel nach vorne ab, Dabrowski nickte den Ball ein. Beim 2:0 tankte sich Mimoun Azaouagh auf der rechten Seite durch, Auer traf aus 14 m unter die Latte.
Danach hörte Bochum auf zu spielen und der BVB kam. In der 27. Minute traf Tinga per Kopf nur die Latte des Bochumer Tores, zehn Minuten später zahlte sich der Dortmunder Druck dann aus. Ein Dede-Freistoß von links landete auf dem Kopf von Kehl und dann im Tor. 120 Sekunden später zog Dede dann einen Freistoß von rechts an den kurzen Pfosten, wo Petric schließlich zur Stelle war. Doch Dortmund, frenetisch angefeuert von 8000 mitgereisten Fans, konnte das Moment nicht ausnutzen, eine Unachtsamkeit in der Abwehr ermöglichte das zweite Tor von Auer, der aus 14 m in die lange Ecke traf.
Die Gäste übernahmen zu Beginn der zweiten Hälfte sofort das Kommando. Ein Petric-Schuss (50.) landete zunächst in den Armen von Lastuvka, wenig später verpasste Nelson Valdez nach Dede-Flanke freistehend mit einem Kopfball den Ausgleich. Auf der Gegenseite musste Ziegler bei einem Azaouagh-Schuss eingreifen (56.) und hatte danach mit der Ecke des ehemaligen U21-Nationalspielers größte Probleme. Maßgeblichen Anteil am 3:3-Ausgleich hatte der eingewechselte Argentinier Diego Klimowicz, dessen Schuss Lastuvka nur abklatschen konnte. Den Ball drückte Tinga dann über die Linie.