Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mitteilte, habe man dem Antrag des deutschen Rekordmeisters Bayern München auf eine gemeinsame Ausrichtung des Kahn-Abschieds entsprochen. Bayern wird an diesem Abend auf die deutsche Nationalelf treffen.
"Es wird kein leichter Moment für mich, wenn ich nach 20 Jahren Profifußball wirklich Schluss machen werde. Dennoch: Ich freue mich auf diesen 2. September 2008. Es wird ein toller Fußballabend, und es ist eine große Auszeichnung, dass die deutsche Nationalmannschaft und der FC Bayern mir zum Abschied die Ehre geben. Mein Dank gilt heute bereits dem DFB, der DFL und dem FC Bayern", sagte der 38-Jährige, der am Ende der Saison seine aktive Karriere beim Spitzenreiter der Bundesliga beenden wird. "Oliver Kahn ist ein herausragender Sportler und außergewöhnlicher Mensch", erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger, der auf die herausragenden Verdienste des 86-maligen Nationalspielers verwies: "Die WM 2002, bei der er als bester Akteur des Turniers ausgezeichnet wurde, ist untrennbar mit seinen einzigartigen Leistungen verbunden. Bei der WM 2006 in Deutschland hat er sich als großartiger Sportsmann präsentiert, der in einer für ihn schwierigen Situation mit fairem und überzeugendem Verhalten letztlich wichtige Impulse für das Team gegeben hat."
Der Vize-Weltmeister 2002 und WM-Dritter 2006, der seit 1994 in Diensten von Bayern München steht und bisher 548 Bundesligaspiele bestritten hat, absolvierte das erste von insgesamt 86 Länderspielen am 23. Juni 1995 beim 2:1 gegen die Schweiz in Bern. Nach seinem Einsatz am 8. Juli 2006 beim 3:1 gegen Portugal im Spiel um den dritten Platz bei der WM 2006 in Stuttgart erklärte der Torhüter, der von 2002 bis 2004 auch Kapitän der deutschen Nationalmannschaft war, seinen Abschied aus dem Kreis der DFB-Auswahl. Der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte für die WM in Deutschland Jens Lehmann als Nummer eins ausgewählt, Kahn hatte diese Entscheidung kollegial akzeptiert und sich als Ersatz auf die Bank gesetzt. Mit Bayern München gewann der 38-Jährige 2001 die Champions League und den Weltpokal sowie 1996 den UEFA-Pokal. Er wurde bislang siebenmal deutscher Meister und fünfmal DFB-Pokalsieger.
"Die wirkliche Ausnahmestellung von Oliver Kahn war im DFB-Präsidium entscheidend für diese Ausnahmeregelung. Denn es bleibt bei dem Grundsatz, dass Abschiedsspiele mit Beteiligung der Nationalmannschaft, die früher viel häufiger stattfanden, in Zukunft nicht mehr möglich sind", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.