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Offenes schwarz-gelbes Scheunentor bereitet ernsthafte Sorgen
BVB-Abwehr auf Negativrekord-Jagd: Größte Gegentorflut seit 22 Jahren

Zuletzt auch mit dicken Patzern: Martin Amedick, hier gegen Schalkes Halil Altintop (Foto: firo).
Zuletzt auch mit dicken Patzern: Martin Amedick, hier gegen Schalkes Halil Altintop (Foto: firo).
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Es gibt Rekorde, auf die niemand so richtig stolz ist. Die Borussen „arbeiten“ im Moment dennoch an einem, der ihnen und vor allem Thomas Doll komplett die Stimmung verdirbt. Nach gerade einmal 19 absolvierten Meisterschaftsspielen haben die Gelb-Schwarzen bereits 36 Gegentore hinnehmen müssen. Eine Trefferflut, die zum gleichen Saisonzeitpunkt zuletzt in der Spielzeit 1985/86 größer war.

Vor 22 Jahren standen exakt 22 „Einschläge“ auf der Minusseite. Am Ende summierten sich dann die Negativerlebnisse auf 65 Gegentore, die bekanntlich zur Folge hatten, dass der BVB als Drittletzter in die legendären Qualifikationsspiele gegen Fortuna Köln gehen musste. Zum Vergleich: Die wenigsten Tore mussten nach 19 Spieltagen im Meisterjahr 2001/02 hingenommen werden. Der Ex-Abwehrspezialist und damalige Trainer Matthias Sammer hatte ein wahre Festung installiert, die nur 13mal durchdrungen werden konnte. Noch beeindruckender: In der folgenden Saison klingelte nach Ablauf der kompletten Saison nur 27mal im BVB-Kasten.

Die Gründe dafür sind –wie fast immer –vielschichtig. Thomas Doll betont stets: „Für die Defensivaufgaben sind nicht nur die Abwehrspieler verantwortlich, sondern alle Mannschaftsteile.“ Dennoch fällt auf, dass im bisherigen Meisterschaftsverlauf die Innenverteidiger nicht die erforderliche Konstanz an den Tag legen. So startete Routinier Robert Kovac schwach, stabilisierte sich, um anschließend wieder in die alte Schwäche zu verfallen.

Im Schnitt kommt der Kroate bei seinem zwölf bewerteten Einsätzen auf ein Benotung von 3,81. Noch schlechter kommt Christian Wörns davon, der bei einem Match weniger 4,18 erreicht. Martin Amedick hat eine weitaus bessere Bilanz vorzuweisen, denn in den sechs Spielen, in denen er mindestens 30 Minuten auf dem Platz stand, erreichte er eine ordentliche 3,5. Allerdings hatte der Ex-Braunschweiger gegen die Königsblauen einen rabenschwarzen Tag erwischt, so dass er von der Note her die Höchststrafe erhielt. In der Mitte rangiert Markus Brzenska mit 3,7 nach elf Partien.

Das Ziel von Thomas Doll, „wir müssen uns vor allem hinten wesentlich stabiler präsentieren“, wurde im neuen Kalenderjahr weit verfehlt. Es wird höchste Zeit, dass Besserung einkehrt, denn Relegationsspiele zwischen dem 16. der ersten und dem 3. der zweiten Liga gibt es erst im nächsten Jahr wieder. Sollten die vielen Gegentore wie vor 22 Jahren zu einem Absturz auf den drittletzten Platz führen, wäre das in diesem Sommer noch mit einem Abstieg gleichzusetzen.

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