Juventus Turin und Atletico Madrid - Bayer Leverkusen misst sich bei seiner Rückkehr in die Champions League gleich in der Gruppenphase wieder mit den ganz Großen des europäischen Fußballs. So zählt für das Weiterkommen in der Königsklasse vor dem Auftaktspiel am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen Außenseiter Lokomotive Moskau bereits das Motto: Punkte liegen lassen verboten. Die Duelle mit dem vermeintlich schwächsten Gegner in der Gruppe D verkommen angesichts der beiden anderen Schwergewichte für das große Ziel Achtelfinale zur Pflichtaufgabe.
Eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der 0:4-Pleite in Dortmund ist für einen erfolgreichen Auftakt allerdings unabdingbar. „Gegen Moskau haben wir die Chance, wieder in die Spur zu kommen. Dafür brauchen wir aber unbedingt eine bessere Leistung“, sagte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler. „Wir müssen uns dringend steigern“, fügte Torhüter Lukas Hradecky hinzu.
Bei den bisherigen elf Teilnahmen überstanden die Rheinländer siebenmal die Gruppenphase, bis auf eine Ausnahme überwinterten sie als Gruppendritter zumindest im UEFA-Cup oder der Europa League. Auch für dieses Minimalziel sollte die Werkself den russischen Vizemeister hinter sich lassen - angesichts der jüngsten Eindrücke eine durchaus machbare Aufgabe.
Das Team von Trainerroutinier Juri Sjomin liegt in der heimischen Premier Liga mit fünf Siegen aus neun Partien lediglich auf Rang fünf, in der Königsklasse erreichte man bei vier Teilnahmen nur einmal die nächste Runde. Dennoch warnte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes: „Du darfst Moskau absolut nicht unterschätzen.“
Tatsächlich weiß der dreimalige russische Champion eine gute Mischung aus international erfahrenen Akteuren wie Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes, Europameister Joao Mario oder den ehemaligen Schalker Jefferson Farfan und hoffnungsvollen russischen Talenten wie die Zwillinge Anton und Alexej Mirantschuk in seinen Reihen.
Bei Bayer dürfte Kerem Demirbay, der gegen Dortmund aus familiären Gründen gefehlt hatte, für Julian Baumgartlinger in die Startelf zurückkehren. Der Neuzugang von der TSG Hoffenheim soll den Spielwitz und den Ideenreichtum der ersten drei Bundesliga-Spiele zurückbringen. Zudem muss Leverkusen wieder als Einheit auftreten. Nach der BVB-Pleite hatte Trainer Peter Bosz sein Team diesbezüglich angezählt: „Das 4:0 war berechtigt, weil wir am Ende keine Mannschaft mehr waren. Das war viel zu offen.“
Doch das alles soll angesichts des Comebacks in der Königsklasse schnell abgehakt sein. Hradecky jedenfalls richtete den Blick nach der Niederlage zügig nach vorne: „Zu lange dürfen wir nicht traurig sein.“ - Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Leverkusen: Hradecky - Lars Bender, Tah, Sven Bender, Wendell - Aranguiz - Havertz, Demirbay - Bellarabi, Volland, Bailey (Amiri). - Trainer: Bosz
Moskau: Guilherme - Schiwogljadow, Höwedes, Corluka, Idowu - Barinow, Krychowiak - Schemaletdinow, Kolomejzew, Joao Mario - Smolow. - Trainer: Sjomin
Schiedsrichter: Pawel Raczkowski (Polen) sid