Oliver Glasner geriet beinahe ins Schwärmen. „Das war ein super Auftritt heute“, sagte der Trainer des VfL Wolfsburg nach dem 8:1-Testspiel-Erfolg seiner Mannschaft gegen den französischen Erstligisten OGC Nizza. „So ein Abschluss der Vorbereitung gibt natürlich Selbstvertrauen.“
Trotz der Umstellung auf einen neuen Trainer und ein neues Spielsystem ist der Europa-League-Teilnehmer offenbar gut gerüstet für den Saisonstart in einer Woche. Am Montag, 12. August, spielt der VfL im DFB-Pokal beim Halleschen FC. Am Samstag darauf trifft er am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga auf den 1. FC Köln.
Das 8:1 gegen Nizza war am Samstag in der Volkswagen Arena eine so deutliche „Ansage“ (Maximilian Arnold), dass dieses Ergebnis sogar eine spannende Personalie überlagerte: In der Halbzeitpause stellten Wolfsburger ihren neuen Stürmer Lukas Nmecha vor, den sie für eine Saison vom englischen Meister Manchester City ausgeliehen haben.
Der 20-Jährige wurde zwar in Hamburg geboren und spielte in diesem Sommer auch für die deutsche Mannschaft bei der U21-EM. Wahrgenommen hat ihn in Deutschland trotzdem lange Zeit kaum jemand, weil er schon seit der Jugend für Man City spielte und in den vergangenen Jahren auch mehrere englische Junioren-Nationalteams durchlief.
„Es war schon länger mein Ziel, in der Bundesliga und damit in meinem Geburtsland spielen zu können“, sagte Nmecha. „Hier habe ich die besten Voraussetzungen, um mich auf dem höchsten Niveau bestmöglich weiterzuentwickeln.“ In der vergangenen Saison wurde Nmecha an den englischen Zweitligisten Preston North End ausgeliehen. In Wolfsburg ist seine Verpflichtung auch eine Reaktion auf den Ausfall von Daniel Ginczek, der im Juli wegen Rückenproblemen operiert werden musste.
Nmecha kann im Angriff sowohl zentral als auch auf den Flügeln spielen, wo der Konkurrenzkampf besonders groß ist: Sechs weitere Spieler (Brekalo, Joao Victor, Klaus, Malli, Mehmedi, Steffen) kommen dort für die zwei Positionen neben Torjäger Wout Weghorst infrage.
„Es ist schön zu sehen, wie viele Spieler sich aufdrängen“, sagte Glasner am Samstag. „Denn wir werden nicht mit elf Spielern durch die Saison kommen. Ich war heute mit allen 22 Akteuren hochzufrieden.“
Die Partie gegen Nizza wurde in einer Spielzeit von zweimal 60 Minuten ausgetragen. Der VfL nutzte die zwei Stunden zu Toren von Felix Klaus (7.), Wout Weghorst (30.), Yannick Gerhardt (75./85.), Josip Brekalo (78.), Felix Uduokhai (97.), Renato Steffen (107./Foulelfmeter) und Jeffrey Bruma (117.). Das einzige Tor für die Franzosen erzielte der frühere Wolfsburger Dante in der 14. Minute. dpa