Die erste Pflichtspiel-Niederlage in diesem Jahr tat weh, dem Optimismus bei Eintracht Frankfurt aber keinen Abbruch. Nach dem 2:4 (1:2) im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Benfica Lissabon ist der Glaube ans Weiterkommen beim DFB-Pokalsieger ungebrochen. «Wir brauchen ein perfektes Spiel, aber ich bin überzeugt davon, dass wir Benfica ausschalten», sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter am Donnerstagabend nach den aufregenden 90 Minuten im Estádio da Luz.
Die Ausgangslage: Die Hessen benötigen im Rückspiel am kommenden Donnerstag einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied. Das haben sie in den bisherigen Heimauftritten fast immer geschafft. In der Statistik stehen ein 4:1 gegen Lazio Rom, 2:0 gegen Apollon Limassol, 4:0 gegen Olympique Marseille und 4:1 gegen Schachtjor Donezk. Lediglich im Achtelfinale gegen Inter Mailand gab es ein 0:0. «Das ist eine machbare Aufgabe. Wir sind optimistisch und glauben daran», sagte Sportdirektor Bruno Hübner.
Was für die Eintracht spricht: Trotz 70-minütiger Unterzahl nach dem frühen Feldverweis gegen Abwehrspieler Evan Ndicka hatte Frankfurt den portugiesischen Rekordmeister mit Ausnahme der ersten zehn Minuten nach der Pause im Griff. «Die Rote Karte hat es uns natürlich erschwert, ein gutes Ergebnis zu erzielen», stellte Hütter fest. «Aber die Mannschaft hat das toll gemacht, ich bin mit der Leistung zufrieden. Vor allem mental war das überragend.»
Was gegen die Eintracht spricht: Die Hessen müssen stürmen. Das dürfte den technisch versierten Portugiesen um den dreifachen Torschützen Joao Felix Räume bieten. «Gegen ihn müssen wir uns im Rückspiel etwas einfallen lassen», sagte Hütter. Der 19 Jahre alte Stürmer war im Hinspiel kaum zu kontrollieren und bereitete auch noch den vierten Treffer durch Ruben Dias vor. «Portugal kann stolz sein, wieder solch ein Jahrhunderttalent zu haben», lobte Hütter den überragenden Mann der Partie.
Die nächste Aufgabe: Zunächst gilt der Fokus aber wieder der Bundesliga, wo sich der Tabellenvierte im Kampf um die erstmalige Teilnahme an der Champions League am Sonntag gegen den FC Augsburg keinen Patzer leisten darf. «Wir haben schon lange nicht mehr verloren», sagte Hütter nach der ersten Niederlage im 16. Pflichtspiel dieses Jahres. «Wir müssen versuchen, die Köpfe jetzt freizubekommen.» dpa