«Es war ziemlich ruhig in der Kabine, aber es sind schon ein paar klare Worte gefallen», verriet TSG-Torhüter Oliver Baumann. Bis dato hatte sich die Dominanz des Bundesliga-Spitzenreiters am Samstag nicht nur durch die Tore von Jadon Sancho (32.) und Mario Götze (43.) ausgedrückt.
Nagelsmann war klar, dass ohne Veränderungen ein Debakel drohte. So brachte der 31 Jahre alte Coach in Ishak Belfodil und Dennis Geiger, der ebenfalls für viel Schwung sorgte und den späten Ausgleich vorbereitete, zwei frische Offensivkräfte und blies zur Attacke. «Plötzlich haben wir den Schalter umgelegt und uns echt ein paar gute Möglichkeiten erspielt. Da lief es - komisch», befand Baumann.
Selbst der neuerliche Nackenschlag durch das 0:3 von Raphael Guerreiro (67.) mitten in der eigenen Drangphase warf die Kraichgauer nicht um. «Da hatten wir nichts mehr zu verlieren», sagte Pavel Kaderábek. Mit dem zweiten Bundesliga-Doppelpack des Algeriers Belfodil (75./87.) und Kaderbáreks Treffer (83.) belohnte sich die Elf für ihren Mut mit einem Punkt. Nagelsmann lobte die «unheimlich gute Mentalität» und war stolz: «Die Wechsel haben uns gutgetan.» dpa