Fragt man Lucien Favre danach, wie seine Mannschaft am Mittwochabend im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr/live in unserem Ticker) aussehen könnte, liefert der Trainer von Borussia Dortmund eine recht diffuse Antwort. Nein, das könne er noch nicht sagen, es seien ja noch zwei Tage bis zum Spiel, da könne viel passieren. So weiß Favre selbst noch nicht so recht, ob Mittelstürmer Paco Alcacer rechtzeitig einsatzbereit wird. Und für Positionen, wo er die Lösung schon weiß, mag er sie ungern verraten – er will Gegner Nürnberg die Spielvorbereitung ja nicht allzu einfach machen.
Selbst hat er sich natürlich längst intensiv mit dem Gegner auseinandergesetzt, kann alle bisherigen Spiele der Franken und auch den Spielverlauf aufzählen und tut das auf Nachfrage auch. Im Schnelldurchlauf: ein 0:1 bei Hertha BSC, wobei die Nürnberger kurz vor Schluss einen Elfmeter verschossen. Dann ein 1:1-Unentschieden gegen Mainz 05, wo der Club am Ende zwei, drei Großchancen vergab. Dann noch ein 1:1 gegen Werder Bremen und zuletzt ein 2:0-Sieg gegen Hannover 96. „Das sagt doch alles“, meint Favre und sagt zur Sicherheit dann doch noch ein bisschen: „Es gibt in der Bundesliga in dieser Saison kein einfaches Spiel. Die Nürnberger sind sehr athletisch, haben viel Power. Es geht schnell über die Seite bei ihnen und sie können auch lange Bälle spielen, weil ihr Stürmer Mikael Ishak die sehr gut halten kann.“
Das klingt fast nach einer Light-Version von 1899 Hoffenheim, jenem Gegner, der Dortmund am Samstag mit seiner Athletik, seinem schnellen Spiel über die Flügel und seinem starken Stürmer Joelinton das Leben ordentlich schwer machten.
Im Spiel gegen die Kraichgauer hat Favre auch einiges ausgemacht, was seine Profis besser machen müssen: „Da haben wir es nicht top gemacht, hatten viele unnötige Ballverluste“, sagt er. „Da sind die Konter sehr schnell gekommen.“ Gegen Nürnberg gilt es dies zu unterbinden: „Wenn wir angreifen, müssen wir einen möglichen Ballverlust schon bedenken und darauf vorbereitet sein“, fordert Favre. „Wenn wir verteidigen, müssen wir schon offensive Gedanken haben, eine Idee, was wir mit Ball tun wollen. Bei diesem Umschalten müssen wir schneller sein.“
Autor: Sebastian Weßling