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VfL könnte heute Abstiegsränge verlassen
"Müssen es erzwingen"

Bochum: VfL könnte heute Abstiegsränge verlassen
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November-Tristesse gestern rund um das rewirpowerStadion. Als Marcel Koller zur Bundesligazeit um 15.30 Uhr zum Abschlusstraining bat, musste der Stadionverwalter schon das Flutlicht einschalten, damit die Kicker bei Nieselregen den Durchblick behielten. Und während die Konkurrenz im Abstiegskampf in den Stadien in Nürnberg, Bremen und Leverkusen allesamt patzte, beendete die A-Formation das Abschluss-Trainingsspiel mit einem Kopfballtor von Christoph Dabrowski zum 1:0.

Kann trotz der Pleiten-Serie derzeit deutlich ruhiger arbeiten als die Kollegen in den Nachbarstädten: Marcel Koller. (Foto: firo)

Ach, wäre dieses Tor doch rund 25 Stunden später gefallen, es könnte der Anfang einer Wende sein, die der VfL mit den Füßen und den Köpfen am heutigen Nachmittag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (17 Uhr) erzwingen will. Marcel Koller: "Wir wollen den Bock umstoßen."

Auf zwei Dinge hat der Schweizer in den letzten Trainingstagen Wert gelegt. Zum einen hat er die verbale und die aktive Unterstützung für den Nebenmann eingefordert. Zum anderen hat er immer und immer wieder Offensivaktionen einstudiert und den Abschluss gefordert. Koller: "Wir müssen einfach vor dem Tor galliger sein, müssen es erzwingen."

So ging der Trainer selbst voran, korrigierte, tadelte, unterstützte seine Spieler, die zuletzt jegliches Selbstvertrauen vermissen ließen. Marcel Koller: "Eine gewisse Verunsicherung ist einfach da." Doch Abstiegskampf, das ist für Marcel Koller und die Hälfte der Mannschaft nun wirklich kein Neuland. Aber wie reagieren die Neuen, etwa Stanislav Sestak oder Matias Concha, die in ihren Ex-Klubs das Wort Klassenerhalt nicht im Sprachschatz hatten? Koller: "Das braucht ein bisschen Zeit, bis sie verstehen, mit diesem Druck umzugehen. Da muss man sich auch mal selbst in den Arsch kneifen und sich gegen die Widerstände aufbäumen."

Koller hat den Teamgeist eingefordert: "Gottseidank habe ich da einige Ansätze gesehen. Momentan klammert man sich ja auch an den dünnsten Strohhalm, wenn er uns nach vorne bringt." Und deshalb hat sich der Schweizer auch geschworen: "Es bringt überhaupt nichts, draufzuhauen. Ich werde das Team unterstützen und Fehler verzeihen. Nur so kommen wir da unten raus."

Dass ein Sieg gegen Wolfsburg eine ganz schwere Aufgabe ist, weiß auch der Coach: "So mal eben locker mit 30 Millionen shoppen gehen, das können wir nicht. Also sind andere Tugenden gefragt." Dass der heutige Tag für seine Mannschaft bei einem Negativerlebnis zu einem Spießrutenlauf werden kann, darauf hat er seine Schützlinge vorbereitet: "Wir können und wollen den Zuschauern nicht das Pfeifen verbieten. Wenn einer das Gefühl hart, er muss es tun, dann soll er es tun. Ich erwarte aber, dass meine Spieler sich davon nicht beeindrucken lassen. Hilfreich ist es natürlich bestimmt nicht. Denn der Gegner wird dadurch nur noch stärker."

Aber so weit will er es nicht kommen lassen: "Wir müssen so auftreten, dass die Fans von der ersten Minute an hinter uns stehen. Dann werden sie uns auch helfen."

Marcel Koller musste gestern Nachmittag schon vor dem Abschlusstraining seine Mannschaft umbauen. Denn Oliver Schröder musste wegen einer Kniereizung passen. Für ihn dürfte Daniel Imhof in die Startformation rutschen. Dagegen steht einem Einsatz von Stanislav Sestak (Oberschenkelprobleme) nichts mehr im Wege.

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