Das Verbot wurde vom zuständigen Amtsbezirk ausgesprochen und gilt von acht bis 24.00 Uhr, wie die Eintracht am Dienstag mitteilte.
Eintracht-Vorstand Axel Hellmann zeigte sich erzürnt über die Entscheidung. "Ein komplettes Stadtbetretungsverbot für unsere Anhänger zu erlassen, stellt einen völlig unangemessenen und rechtsstaatlich hochgradig bedenklichen, wenn nicht unzulässigen Eingriff in die Rechte eines jeden einzelnen dar“, kritisiert der Eintracht-Vorstand die Maßnahme der französischen Verwaltung auf der Frankfurter Internetpräsenz. „Unsere Fans wollten nicht nach Marseille, um dort Ärger zu suchen, sondern um die Mannschaft durch Europa zu begleiten und trotz Zuschauerausschlusses zumindest in derselben Stadt zu sein. Auf diese Reisen haben sich seit dem 19. Mai alle gefreut und das wollte sich keiner nehmen lassen.“
Verstöße gegen das Aufenthaltsverbot können Haftstrafen und/oder empfindlich hohe Geldstrafen nach sich ziehen. Hellmann: „Dieser Erlass stellt unsere Fans unter einen Generalverdacht, dem wir in aller Klarheit widersprechen. Und es wird überdeutlich, dass dringender Handlungsbedarf bei der UEFA hinsichtlich der Anwendungspraxis von Kollektivstrafen besteht. Im Ergebnis sperrt man uns als völlig unbeteiligte Dritte nicht nur von einem Spiel, sondern aus einer ganzen Stadt aus. So kann das nicht weitergehen.“
Das Fanbündnis Nordwestkurve hatte bereits am Montag verkündet, nicht nach Marseille fahren zu wollen. Es sei eine Frage der "Solidarität mit allen Eintrachtlern, denen dieses Erlebnis genommen wird". Trotz Geisterspiel für Olympique Marseille hätte der Eintracht ein minimales Ticketkontingent von 200 Karten zur Verfügung gestanden. sid/wozi