Kevin Trapp lächelte in die Kamera, als er eigentlich noch gar nicht durfte. "Ich freue mich wahnsinnig, dass es geklappt hat", sagte der Nationaltorhüter, dessen Rückkehr zum DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt am Freitagmorgen etwas vorschnell verkündet wurde. Nur wenige Minuten nach der Veröffentlichung wurde die Videobotschaft des Klubs mit dem eindeutigen Titel ("Kevin Trapp ist zurück") wieder gelöscht. Um kurz vor zwölf Uhr kam die offizielle Bestätigung des Transfercoups dann doch noch.
"Uns bot sich die Chance, mit Kevin einen Torhüter zu verpflichten, der nicht nur sofort spielbereit, sondern auch eine absolute Identifikationsfigur mit großem Führungspotential ist", sagte Sportdirektor Bruno Hübner: "Es zeigt die Wertigkeit unseres Klubs, dass sich ein aktueller Nationalspieler gegen andere Topklubs entscheidet und zu uns kommt."
Trapp (28) kehrt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis vom französischen Spitzenklub Paris St. Germain zurück, wo er in drei Spielzeiten viele Titel aber nicht ganz so viele Spiele als Stammkeeper gesammelt hatte. "Ich hatte verschiedene Angebote, aber für mich war klar, dass - wenn ich die Möglichkeit habe zurückzukommen - ich das unbedingt machen will", sagte Trapp.
In Frankfurt hatte der Keeper, der bei der WM in Russland zum Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw gehörte, von 2012 bis 2015 eine erfolgreiche Zeit erlebt, zuletzt sogar als Kapitän. Im Februar 2015 war seine Vertragsverlängerung bis 2019 noch frenetisch gefeiert worden, ehe dann doch der Wechsel nach Frankreich vollzogen wurde.
"Ich hatte hier drei unfassbare Jahre. Der Kontakt ist nie abgerissen", sagte Trapp: "Der Verein hat noch einmal eine tolle Entwicklung genommen mit dem Pokalsieg in der letzten Saison als absolutes Highlight. Ich hoffe, dass wir genauso erfolgreich sind, oder vielleicht sogar noch mehr." Für ihn sei es wichtig, "in ein Umfeld zu kommen, in dem ich mich wohlfühle und wo ich spielen kann".
Unter Trainer Thomas Tuchel war Trapp in Paris hinter Gianluigi Buffon und Alphonse Areola nur noch die Nummer drei. Zuletzt war der 28-Jährige auch mit OGC Nizza in Verbindung gebracht worden. Trapp verabschiedete sich mit zwei Meisterschaften (2016 und 2018) und drei Pokalsiegen (2016 bis 2018) aus der französischen Hauptstadt.
In Frankfurt kann Trainer Adi Hütter nun auf ein Überangebot im Tor zurückgreifen. Die Hessen hatten ihren finnischen Stammkeeper Lukas Hradecky nach der vergangenen Saison an den Ligarivalen Bayer Leverkusen verloren und daher den dänischen Nationalkeeper Frederik Rönnow von Bröndby IF verpflichtet. Zudem holte die Eintracht in diesem Sommer schon Felix Wiedwald (28) zurück, der von 2013 bis 2015 in Frankfurt gespielt hatte.
Rönnow verletzte sich in der Vorbereitung auf die laufende Saison aber am Knie, was dem Dänen weiterhin Probleme bereitet. "Wir glauben an seine Qualitäten und sind davon überzeugt, dass er in die Rolle als Nummer Eins hineinwachsen wird", sagte Hübner. Die "noch nicht ganz verheilte" Verletzung habe dennoch "zum Nachdenken" und schließlich zum Transfercoup mit Trapp veranlasst. sid