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Kölner Horrorstart
Endspiel gegen Bremen - Stimmung kippt

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Kölner Horrorstart: Endspiel gegen Bremen - Stimmung kippt
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Beim 1. FC Köln liegen genau 155 Tage zwischen Europapokal-Lust und Liga-Frust. Am Sonntag (13:30 Uhr) steht ein Endspiel gegen Werder Bremen an, das der FC gewinnen muss.

Natürlich nur symbolisch, rechnerisch kann Köln auch bei einer weiteren Niederlage gegen Bremen die Liga halten. Aber wenn die Mannschaft von Trainer Peter Stöger auch am neunten Spieltag keinen Dreier einfährt, droht die Stimmung endgültig zu kippen.

Du kannst es nicht endlos schieben und hoffen und hoffen. Da kann es sein, dass das Ganze kippt

Peter Stöger

Stöger selber hat das Spiel indirekt zu einem Endspiel auserkoren. Vor den 90 Minuten betonte er mit Blick auf den Begriff Endspiel gegenüber Kölner Medien: "Es ist vielleicht kein Endspiel, was Platzierung oder Punkte betrifft. Aber für mich ist es das, was das Emotionale und die Stimmung betrifft. Du kannst es nicht endlos schieben und hoffen und hoffen. Da kann es sein, dass das Ganze kippt.“ Nachfolgekandidaten werden mit Markus Weinzierl oder Dirk Schuster bereits in den Ring geworfen.

Erste Pfiffe gegen das Team in Borisov

Und erste Risse zwischen Team und Fans spürte man auch: Beim Spiel der Europa League am Donnerstag in Borisov (0:1) wurde die Mannschaft nach einer erneut schwachen Leistung zum ersten Mal in dieser Spielzeit ausgepfiffen.

Acht Bundesligaspiele und nur ein Punkt, drei Spiele in der Europa League ohne Zähler: Mittlerweile sind die Fans bedient, zu viel lief schief in den 155 Tagen seit der sensationellen Qualifikation für Europa. Denn es ist nicht nur das Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen beim Videobeweis. Daher steht fest: Bei einer Pleite gegen Bremen könnte Stöger, der weiter beliebt ist in Köln, über die völlig verpatzte Transferpolitik im Sommer stolpern.

Knapp 35 Millionen Euro brachte der Rekordverkauf von Anthony Modeste nach China. Ein Transfer, den Köln machen musste, denn so eine Summe für einen 29-Jährigen konnte niemand ausschlagen. Durch diesen Deal hatte der FC knapp 50 Millionen für neue Spieler zur Verfügung. Etwa 37 Millionen Euro gab man aus - das Ergebnis ist aktuell desaströs.

Jhon Córdoba (etwa 17 Millionen aus Mainz) ackert unermüdlich, trifft aber nicht, ist zudem verletzt. Viel zu viel Geld floss nach Mainz.

Jorge Meré (etwa sieben Millionen von Sporting Gijon) kam als Hoffnungsträger für die Abwehr. Der U21-Nationalspieler aus Spanien kam bisher aber nicht in Köln an.

Jannes Horn (etwa sieben Millionen aus Wolfsburg) schafft es bisher ebenfalls nicht, die Erwartungen zu erfüllen. Kein gutes Zeugnis, wenn man sieht, dass er einen ebenfalls formschwachen Konstantin Rausch vor sich hat.

João Queirós (etwa drei Millionen aus der U19 von SC Braga) hatte vor seinem Wechsel noch kein Spiel im Seniorenbereich vorzuweisen, ein Kaderplatz ist für ihn nicht in Sichtweite. Er muss bei der U21 Praxis sammeln, die ist Letzter in der vierten Liga.

Lediglich Tim Handwerker, der ablösefrei aus Leverkusen kam, konnte positive Ansätze zeigen.

Eine Transferbilanz, die man sich in Köln nicht leisten kann. Viele Anhänger hatten gehofft, der FC kann mit dem Geld den Gladbacher Weg einschlagen, wo man nach den Verkäufen von Marco Reus (17 Mio zum BVB), Marc-André ter Stegen (12 Mio nach Barcelona), Max Kruse (12 Mio nach Wolfsburg) oder Granit Xhaka (45 Mio zum FC Arsenal) mit dem vielen Geld jeweils in der Breite und Spitze einen großen Schritt nach vorne machen konnte.

Doch diese Hoffnungen erfüllten sich bisher nicht. Im Gegenteil: Bereits in der letzten Saison deutete sich an, dass Manager Jörg Schmadtke kein Glück bei der Auswahl der Zugänge hatte. Sehrou Guirassy (etwa 3,8 Millionen von LOSC Lille), Christian Clemens (etwa 2,75 Millionen aus Mainz), Marco Höger (etwa 1,3 Millionen aus Schalke), Neven Subotic (rund 500.000 Euro Leihgebühr vom BVB), Konstantin Rausch (ablösefrei von SV Darmstadt 98) und Artjoms Rudnevs (ablösefrei vom HSV) kamen nach Köln, nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist keiner der Spieler. Subotic und Rudnevs (aus privaten Gründen) sind schon wieder weg, der Rest ist derzeit meilenweit davon entfernt, Bundesliganiveau zu verkörpern.

Hier müssen sich Stöger und Schmadtke den Vorwurf gefallen lassen, dass sie im Sommer zu wenig getan haben. Denn es wird immer wieder betont, dass alle Entscheidungen gemeinsam getroffen oder verworfen werden. Und seit zwei Jahren heißt es, dass aus dem Mittelfeld mehr Torgefahr entstehen muss. Passiert ist nichts, auch in dieser Saison wurde für Modeste nur ein neuer Spieler verpflichtet. Stattdessen kamen drei Spieler für die Defensive.

Ein Fehler, wie Schmadtke mittlerweile einräumt. Denn die Galasaison von Modeste hat viele Schwachstellen der Kölner kaschiert. Jetzt kommt die Quittung, wo den FC auch noch das Verletzungspech ereilt hat. Jonas Hector, Marcel Risse, Cordoba, Nikolas Nartey und Höger fallen gegen Bremen aus.

Klar ist: Im Winter legt Köln nach, hat genug Geld auf dem Konto. Doch wenn die Mannschaft nicht schnell die Kurve bekommt, dann nützt das ganze Geld nichts, denn dann wird Schmadtke niemand mit gesteigerten Ambitionen nach Köln holen können, wenn mögliche Zugänge wissen, sie müssen auch gleich für die 2. Bundesliga unterschreiben.

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