Am Sonntag bekommt der Erler SV 08 beim Heimspiel gegen Rot-Weiß Barop prominente Unterstützung: Sei live mit dabei, wenn Rüdiger „Flankengott“ Abramczik am 9. April (15 Uhr) über die TICR-App und Reviersport.de direkt vom Spielfeldrand des Bezirksligaspiels berichtet. Nach Willi „Ente“ Lippens begleiten wir im nächsten Teil unserer „Legenden-Serie“, in der Helden des Ruhrgebiet-Fußballs zu ihren Wurzeln zurückkehren, nun Rüdiger Abramczik zu einem Spiel seines Heimatvereins.
Beim Gelsenkirchener Stadteilverein Erle 08 wurde Abramczik früh von Berni Klodt entdeckt. Bereits mit zehn Jahren wechselte er zum großen Nachbarn FC Schalke 04. Sein Vater war Schlosser und wie viele im Ruhrgebiet "auf Zeche" tätig. Seinem talentierten Sohn wollte er eine Zukunft unter Tage ersparen. Er führte ihn dennoch mit harter Hand. "Er war sehr kritisch und hat mich nach schlechten Spielen schon mal stehen lassen. Da musste ich nach Hause laufen oder mir 50 Pfennig für die Straßenbahn leihen", erklärte Abramczik im Magazin "11 Freunde": "Als ich nach Hause kam, saß er am Küchentisch und sagte: So ein Scheißdreck, hör’ lieber auf mit Fußball." Zum Glück kam es anders.
Vom Straßenfussballer zum Flankengott aus dem Kohlenpott Abramczik wurde mit 17 Jahren der bis dato jüngste Spieler der Bundesligageschichte. Fünf Wochen vor seinem 18. Geburtstag schoss er gegen den VfL Bochum sein erstes Tor. Mit seinen Flänkenläufen begeisterte er weit über Deutschland hinaus die Fußballfans. In den 70er Jahren bildete er mit Klaus Fischer das gefährlichste Angriffsduo der Bundesliga. Wegen finanzieller Probleme musste Schalke seinen „Flankengott“ 1980 an den BVB verkaufen. Wie zuvor Libuda wagte auch Abi den Tabubruch und wechselte zum Rivalen."Schalke hatte wieder mal kein Geld und musste mich verkaufen. Ich war schnell einig mit Dortmund, doch kurz darauf wollte mich Uli Hoeneß zu den Bayern holen".
Abramczik gibt zu, deswegen "schlaflose Nächte" gehabt zu haben. "Ich stand aber bei Reinhard Rauball vom BVB im Wort. Ich weiß nicht, ob ich das heute noch mal so machen würde." Bei der Borussia fand er mit Manfred Burgsmüller aber wieder einen kongenialen Sturmpartner und verbreitete weiter Furcht und Schrecken quer durch alle Abwehrreihen. Im Spätherbst der Karriere versuchte er sich auch im Ausland, spielte ein Jahr lang für Galatasaray Istanbul. Noch immer hat er viele Freunde am Bosporus. Als Trainer wurde er mit Engagements in der Türkei, in Bulgarien und Lettland fast zum Weltenbummler. In Lettland führte er Metalurgs Liepaja sogar zur Meisterschaft. Noch immer erreichen Abramczik ab und zu Anfragen aus aller Welt, doch die aus China und Aserbaidschan seien zuletzt nicht "richtig reizvoll" gewesen.
Da bleibt er lieber in Gelsenkirchen, wo er nach wie vor sein Geschäft "Abis Sport-Shop" im Stadtteil Erle betreibt. Echte Flankengötter und Straßenfussballer wie „Abi“ gibt es heute leider kaum noch. Umso mehr freuen wir uns, dass er nun mit uns für euch TICRt.
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