Deshalb will der zweifache Familienvater in den kommenden Monaten ganz genau hinschauen, was Slomka so mit ihm vorhat. Bereits nach dem Ende der vergangenen Saison äußerte Bajramovic offene Kritik am Schalker Fußballlehrer. Damals stellte sich "Zlati" trotz Schmerzen im Knie und im rechten Sprunggelenk in den Dienst der Mannschaft, wurde aber nicht mehr berücksichtigt. "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich auch schon viel früher operieren lassen können", sagte er im Mai.
Jetzt ist er beschwerdefrei und von der Entwicklung auf Schalke nicht eben begeistert. "Ich stehe nicht so auf Rotation", gibt er unumwunden zu. "Wenn ich schlecht spiele, dann soll er mich rausnehmen. Obwohl es auch mal schön wäre, wenn man mal schlecht ist und in der Mannschaft bleibt. Aber es ist immer ein bisschen schade, wenn man gut spielt und trotzdem raus ist", könnte sich Heißsporn Bajramovic nur schwer mit dem Zustand abfinden, auf der Kippe zu stehen. "Ich bleibe ruhig und biete mich wieder an", will er lieber durch Leistung und nicht durch Worte überzeugen.
Man braucht aber kein Prophet zu sein, um zu wissen: Sollte sich seine Situation im Laufe der Saison nicht ändern, droht der Abgang. "Ich muss hier nicht mehr zeigen, dass ich Fußball spielen kann. Ich habe in Schalke ganz wenige schlechte Spiele abgeliefert. Mehr kann ich nicht machen. Ich kann mich nicht selber aufstellen. Ich bin ja nicht Günter Netzer", lautet die klare Ansage.
Allerdings hat er gegen Leverkusen von der Bank aus ansehen müssen", dass wir gut gespielt, aber zu wenig Punkte haben. Der in Stuttgart war unverdient, dafür waren in Wolfsburg und gegen Leverkusen vier Zähler mehr drin. Wir betreiben einen riesigen Aufwand und dann passen wir bei ein, zwei Konterchancen des Gegners nicht auf. Das ist ärgerlich" lautet sein Fazit nach den ersten vier Partien. "Noch ärgerlicher ist es, dass wir jetzt zwei Wochen Pause haben und dann nach München müssen.
Realistisch ist, dass wir dann vielleicht immer noch sechs Punkte haben. Für eine Mannschaft, die oben mitmischen will, zählt eben nicht, wie du spielst, sondern nur das Ergebnis. Das mag man schade finden, ist aber so", weiß Bajramovic, dass es mit einer Niederlage bei den Bayern bereits früh in der Saison ungemütlich werden könnte in Gelsenkirchen.