Vor 29.798 Zuschauern in der fast ausverkauften Wolfsburger Arena hatte Mittelfeldspieler Jacek Krzynowek in der 36. Minute für die Führung der Gastgeber gesorgt. Der polnische Nationalspieler verwandelte aus 20 Metern Entfernung einen Freistoß ins linke Toreck, wobei Schalke-Torhüter Manuel Neuer nicht ganz glücklich aussah. Die Gäste dominierten zwar weitgehend das Spielgeschehen, fanden jedoch in der gut gestaffelten Deckung der Norddeutschen kaum ein Durchkommen.
Selbst eine Überzahl konnten die Königsblauen lange nicht in Tore ummünzen. In der 52. Minute sah Wolfsburgs Mittelfeldspieler Josue bei seinem Debüt für die Platzherren die Gelb-Rote Karte, was allerdings eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych war. Der Unparteiische aus München wertete einen Zweikampf zwischen dem brasilianischen Nationalspieler und Schalkes Akteur Jermaine Jones fälschlicherweise als Foulspiel von Josue und schickte den Neuzugang vorzeitig in die Kabine.
Schon bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Team von Coach Mirko Slomka Feldvorteile erarbeitet. In der Folgezeit wurde die Überlegenheit der Königsblauen immer erdrückender. Doch die Schalker Spitzen Kevin Kuranyi sowie der später sogar ausgewechselte Gerald Asamoah blieben weitgehend stumpf, zudem hatte VfL-Torwart Simon Jentzsch einen glänzenden Tag erwischt und konnte mehrfach mit Glanzparaden Schalker Tore verhindern.
Allerdings wäre der Wolfsburger Keeper in der 68. Minute geschlagen gewesen, doch ein Fernschuss von Ivan Rakitic sprang von der Unterlatte des Wolfsburger Tores wieder vor der Torlinie auf, den anschließenden Nachschuss setzte Kuranyi über das Tor. VfL-Trainer Felix Magath musste spätestens in der Schlussphase ganz gegen seine gewohnte Fußball-Philosophie ganz auf Defensive setzen und die dementsprechenden Spieler einwechseln. Daher mussten in den letzten Minuten sowohl Torschütze Krzynowek sowie der erneut zu den stärkeren Wolfsburger Akteuren zählenden Marcelinho vorzeitig das Spielfeld verlassen. In den hektischen Schlussminuten spielte sich das Geschehen praktisch nur noch im Wolfsburger Strafraum ab, doch erst Altintop gelang kurz vor Schluss der Ausgleich.
"Wir hatten genügend Chancen das Spiel zu entscheiden, haben sie aber nicht gemacht, deshalb wäre der Dreier auch nicht verdient gewesen. Wolfsburg hat auch eine tolle kämpferische Leistung gezeigt", sagte Slomka. "Ein Punkt ist natürlich zu wenig, um ganz oben dran zu bleiben."