Es ist klar: Der DFB und der BVB wollen mit ihrer juristischen Haarspalterei Weidenfeller vor der Brandmarkung als „Rassist“ schützen. Das ist okay. Aber trotzdem ist es schade, dass der Keeper (oder stellvertretend für ihn der Verein) nicht die Courage aufgebracht hat, das Fehlverhalten öffentlich einzugestehen: „Ja, ich habe Gerald rassistisch beschimpft und schäme mich deswegen.“ Vielleicht hätte so eine Aussage eine tiefgehende Auseinandersetzung über Fußball und Rassismus einleiten können. Die Strafe durch den DFB ist zwar richtig, führt aber grundsätzlich eher zur „Tabuisierung“ des Themas, als zu dessen Abarbeitung. Und gerade die Diskussion um die Person Weidenfeller, ein bisher eher unscheinbarer Sonnyboy des Berufsfußballs, zeigt nämlich, wie tief der Rassismus in die Psyche unserer Gesellschaft eingebrannt ist: Nicht nur in die Glatzköpfe rechter Idioten, sondern in uns alle. Ralf Piorr ist freier Journalist und Buchautor (u.a. Das Lexikon des Revierfußballs, Wo das Fußballherz schlägt etc.). Für RevierSport betreut er u. a. die Rubrik "3 Ecken, 1 Elfer"
RS-Kommentar zur Sperre von Roman Weidenfeller
Schade, Roman!
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