Pander war bereits am 25. Januar 2005 im Rahmen eines Benefizspiels in der VELTINS-Arena gegen eine Bundesliga-Auswahl im Trikot der Nationalmannschaft zum Einsatz gekommen, nachdem er die Asienreise Ende 2004 aus gesundheitlichen Gründen abgesagt hatte. Ein offizielles Länderspiel hat er noch nicht bestritten und ist neben Kevin Kuranyi der zweite Schalker im Aufgebot für die Partie gegen England. "Nun bin ich heilfroh, dass ich hier stehe und die Kabine ohne Blessur verlassen habe", dankt der gläubige Christ dem Beistand von oben, dass er eine zweite Chance, für Deutschland zu spielen, erhalten hat.
Ob er am kommenden Mittwoch (21 Uhr, live in der ARD) beim Klassiker im neuen Londoner Wembley-Stadion von Beginn an spielt, "ist mir zweitrangig. Nach der Geschichte, die ich hinter mir habe, es so weit geschafft zu haben, ist schon ein Riesengefühl. Und mit dem Sieg über Dortmund dahin zu fahren, ist ein noch schöneres. Das Spiel vom 12. Mai war natürlich noch in unseren Köpfen. Von der Dortmunder Seite kam in der letzten Woche ja wieder einiges an Sprüchen. Wir haben die richtige Antwort auf dem Platz gegeben."
Christian Pander legt sich den Ball zu einem seiner gefährlichen Freistöße bereit (Foto: firo).
Die Geschichte, das ist die seiner Leidenszeit mit zwei größeren Knieoperationen und einer 19-monatigen Pause. Als er in der vergangenen Saison gerade sein überragendes Comeback gefeiert hatte, verletzte er sich vor dem ersten Match der Rückrunde. Diesmal zum Glück nicht am empfindlichen Knie, sondern "nur" am Sprunggelenk. Als Pander im Laufe der Rückrunde wieder zur Mannschaft stieß, fand er bis zum Saisonende nie zu seiner vorherigen Form zurück.
"Für ihn war es wichtig, dass er die komplette Vorbereitung ohne Blessuren bestreiten konnte", meinte Andreas Müller. "Nun kann er wieder über 90 Minuten Tempo gehen und seine Flanken und Freistöße schlagen." Wie der Manager stuft auch Marcelo Bordon Panders Standards als Waffe ein: "Wenn ich schon länger mit Christian zusammengespielt hätte, hätte ich in der Bundesliga wahrscheinlich schon mehr Tore gemacht. Seine Flanken sind sensationell", musste der Kapitän den Freistoß Panders nur noch zum 1:0 vollenden.
Nicht nur den beiden Spitzen, gestern waren es Gerald Asamoah und Kuranyi, sondern auch ihm kam Mirko Slomkas Umstellung auf eine 4-4-2-Taktik entgegen. "Da habe ich etwas mehr Platz nach vorne, obwohl ich mich in beiden Systemen wohl fühle. Wichtig ist, dass ich in Kobi einen starken Mann vor mir habe, der mich immer unterstützt, wenn ich nach vorne gehe", erklärt Pander, der sich "auf eine schöne Zeit mit Schalke", freut und bis 2011, so lange läuft der neue Vertrag, "meine Stärken möglichst noch ausbauen und an meinen Schwächen arbeiten" möchte.