Boateng gegen Höwedes - Streit der Führungsspieler Aus vielen Gründen missriet Schalke die Saison 2014/2015 - nur mit Mühe rettete S04 einen Europa-League-Platz. Zwei Gründe: Die Mannschaft bestand aus mehreren Grüppchen, die Führungsspieler verstanden sich nicht. Vor allem Kevin-Prince Boateng und Kapitän Benedikt Höwedes standen sich oft gegenüber. Sie "konnten sich nicht riechen" - so formuliert es Boateng in "Sport-Bild".
Wie Boateng in seinem Buch schildert, eskalierte der Streit bereits am ersten Bundesliga-Spieltag. In Hannover führte Schalke mit 1:0, verlor am Ende mit 1:2. Boateng hatte spielentscheidend gepatzt. "Wir führen, als mir an der Mittellinie Leonardo Bittencourt wegläuft. Ich hätte ihn durch ein Foul stoppen können und Höwedes, der dafür bekannt ist, die Schuld immer gerne bei anderen und nie bei sich zu suchen, äußerte sich auch so nach dem Spiel. (...) Und sollte ein Kapitän sich nicht schützend vor seine Mannschaft stellen, statt sie durch unbedachte Kommentare bereits am ersten Spieltag zu spalten?"
Im weiteren Verlauf der Saison habe Höwedes, so vermutet es Boateng jedenfalls, eine Kampagne gegen ihn angezettelt. Es geht um einen Tweet von Raphael Brinkert. Der Geschäftsführer der Werbeagentur Jung von Matt/sports twitterte am 7. Dezember 2014: "Für mich die S04-Frage der Saison: Boateng braucht Schalke. Aber braucht Schalke auch Boateng?" Dazu schreibt Boateng: "Wenn man dazu weiß, dass der selbst ernannte Werbefachmann ebenso wie S04-Kapitän Benedikt Höwedes den TuS Haltern als Heimatklub unterstützt und Jung von Matt/sports Höwedes medial betreut, kann man erahnen, was da hinter den Kulissen gelaufen ist."
Nach der Suspendierung, auch das erwähnt Boateng, sei Höwedes aber der erste Spieler gewesen, die sich via SMS noch einmal gemeldet hätte.
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