Die Mannschaft von Fußball-Interimstrainer Andrè Schubert bezwang die Schwaben am Samstag im Bundesliga-Kellerduell dank cleverer Chancenauswertung mit 3:1 (2:1) und feierte eine gelungene Generalprobe für ihr Champions-League-Heimspiel gegen Manchester City. Während die Borussia ihren zweiten Sieg in Serie feierte, kassierte der VfB trotz eines Sturmlaufs zum Schluss mit zahlreichen Torchancen schon seine sechste Niederlage.
Vor 51 020 Zuschauern schockten Kapitän Granit Xhaka (17. Minute) und ausgerechnet Stuttgarts Spielführer Christian Gentner (20.) mit einem Eigentor per Kopf in seinem 200. VfB-Bundesligaspiel die Schwaben. Nach einem Foul an Daniel Didavi gelang Daniel Ginczek (40./Elfmeter) mit seinem dritten Saisontor nur noch der Anschluss. Raffael (90.) bestrafte den VfB kurz vor dem Abpfiff per Konter endgültig. Vier ihrer letzten fünf Auftritte am Neckar hat die Borussia damit gewonnen.
Stuttgarts Trainer Alexander Zorniger änderte seine Startformation nach dem 3:1 bei Hannover 96 nicht, sein Gegenüber Schubert ersetzte nur in der Innenverteidigung Alvaro Dominguez durch Havard Nordtveit. Und zumindest nach Toren begann die Borussia ähnlich furios wie beim 4:2 gegen den FC Augsburg, als es nach 21 Minuten schon 4:0 für die Mönchengladbacher stand.
Diesmal fielen die ersten beiden Treffer der Gäste aber fast wie aus dem Nichts - allerdings begünstigt durch irrwitzige Ballverluste und Zuordnungsfehler in der Defensive der Hausherren. Nach einem Freistoß von Raffael ließ Florian Klein Borussia-Kapitän Xhaka enteilen, der Schweizer köpfte zur Führung ein. Nur drei Minuten später war die Stuttgarter Verteidigung mal wieder ungeordnet. Nach einer Flanke von Oscar Wendt fälschte Gentner Patrick Herrmanns Kopfball unhaltbar für den unsicheren Przemyslaw Tyton ins eigene Tor ab.
Danach musste sich Zorniger erstmal sein Sweatshirt ausziehen und sich damit etwas Luft verschaffen. Die Schwaben um den nimmermüden Spielmacher Didavi verkürzten doch noch vor der Halbzeit. Es war bereits der achte Strafstoß, den die Borussia in bislang neun Pflichtspielen verursachte.
Der VfB drängte danach auf den Ausgleich. Doch Abspielfehler luden die Gladbacher immer wieder zum Kontern ein. Selbst aussichtsreiche Gelegenheiten konnten aber Ginczek (57.), Didavi (59.) und aus kürzester Distanz der eingewechselte Alexandru Maxim (68.) nicht verwerten. Den Fans gefiel immerhin der schwäbische Sturmlauf. Schuberts Truppe ging auf der Gegenseite schludrig mit den eigenen wenigen Chancen um. Am Ende reichte es auch dank des späten Raffael-Treffers dennoch, um den Stuttgartern das Start-Wochenende des Cannstatter Volksfestes zu vermiesen.