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BVB: "Schon von 13.000 Fans beim Auftakt überrascht"
Die südamerikanischen BVB-Eltern: "Vater" Diego und "Mutter" Dede

BVB: "Schon von 13.000 Fans beim Auftakt überrascht"
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Nach dem Abgang von Jan Koller mussten die Borussen die Lufthoheit im gegnerischen Strafraum quasi eine Saison lang kampflos preisgeben, da kein kopfballstarker Angreifer mit entsprechender Größe vorhanden war. Aus dem Fehler der Vergangenheit wurde gelernt und so verpflichtete der BVB mit Diego Klinowicz vom VfL Wolfsburg einen 1,92 Meter großen Angreifer, der schon allein vor der Statur her einen Gegenspieler binden soll. Unter dem Motto, "was lange währt, wird endlich gut", sicherten sich die Schwarz-Gelben die Dienste des Argentiniers letztendlich im zweiten Anlauf und der ist hocherfreut darüber.

Diego Klimowicz, schon vor Jahresfrist hat der BVB sich um Sie bemüht, warum hat es damals nicht geklappt?

Es gab nur lose Kontakte und keine intensiven Gespräche, das lag daran, dass die Wolfsburger alle Türen zugeschlagen haben, weil sie erklärten, dass ein Transfer nicht in Frage kommt. Beim neuen Versuch hat es gepasst, mit Michael Zorc und Thomas Doll lief alles seriös ab.

Also raus aus der VfL-Idylle und rein in die schwarz-gelbe Begeisterung, oder? Ich war schon überrascht, dass beim Trainingsauftakt 13.000 Zuschauer dabei waren. Viele haben mir schon vorher erzählt, dass Dortmund nicht nur ein großer Verein ist, sondern die Atmosphäre hier etwas Besonderes ist. Das ist absolut okay.

Die Ersatzbank dagegen wohl kaum. Im Gegensatz zu Wolfsburg, wo Sie gesetzt waren, kann Sie Ihnen im Revier drohen. Warum haben Sie sich trotzdem auf den Konkurrenz-Kampf eingelassen?

Wenn man bei einem guten Klub spielt, dann ist das so, das war mir von Anfang an klar. Ich bin jetzt 33 Jahre alt und ich wollte diesen wichtigen Schritt in meiner Karriere einfach setzen.

Alexander Frei wird wohl zunächst noch ausfallen, ist das Ihre große Chance, sich ganz schnell in den Vordergrund zu agieren? Das spielt doch keine Rolle. Das Gerangel um die Plätze wird die gesamte Saison über anhalten. Ich muss meine Möglichkeiten also immer nutzen, das ist in so einem Verein wie beim BVB vollkommen normal.

Thomas Doll bevorzugt den schnellen Fußball, wie werden Sie als großer Spieler damit zurecht kommen?

Auch ich agiere gerne schnell, gerade das gefällt mir an dem deutschen Fußball. Ich kann mit langen Bällen oder Flanken auf mich gut umgehen und diese genauso selbst schlagen. Das ist der Unterschied zu Argentinien, dort wird die Kugel viel zu lange gehalten.

Ihr Vorgänger war Jan Koller, rechnen Sie damit, mit ihm verglichen zu werden? Nein, denn ich bin ja immerhin zehn Zentimeter kleiner als er. Natürlich kann ich Tore mit dem Kopf erzielen, doch ich kann auch Fußball spielen und auf dem Boden erfolgreich sein.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat erklärt, mit Ihnen könnte auch die Brechstange herausgeholt werden, wenn es einmal nicht so gut läuft. Inwieweit leben Sie von Ihrer körperlichen Stärke?

Sie spielt schon eine Rolle, allerdings sind meine Gegenspieler genau so groß und stark. Mit dem VfL Wolfsburg waren Sie in der Regel im Mittelfeld der Tabelle platziert. In den vergangenen zwei Jahren mussten Sie sogar gegen den Abstieg kämpfen. Wohin führt Sie der schwarz-gelbe Weg?

Ich weiß nicht, welchen Rang wir am Ende belegen werden, aber wir müssen höher mitspielen als zuletzt.

Beim Match gegen Bern wirkten Sie müde, waren Sie von den ersten Trainingseinheiten geschlaucht?

Es ist sehr wichtig, in dieser Phase die Grundlagen für die anstehende Saison zu legen. In den ersten zehn Minuten waren wir irgendwie nicht auf dem Platz, danach haben wir doch das Match beherrscht und hatten die klareren Chancen. Der Kunstrasen war auch nicht ganz unproblematisch. Warum?

Das ist ein Untergrund für Spaßbegegnungen, aber nicht für Profipartien. Wenn du darauf abstoppst, rutscht du nicht mehr weiter, der Körper bleibt sofort stehen. Das belastet zum Beispiel den Rücken ganz erheblich.

In der letzten Spielzeit mussten Sie verletzungsbedingt mehrfach passen. In welcher Hinsicht müssen Sie als 33-Jähriger Ihren Körper besonders schonen?

Grund für die längere Pause in der Hinrunde war vor allem eine Fehldiagnose. Man hat mir gesagt, ich hätte mir nur eine Zerrung zugezogen, obwohl es ein Muskelfaserriss im Adduktorenbereich war. Ich habe dann wieder trainiert und die Folge war ein zwölf Zentimeter langer Faserriss. So kam es zu einem dreimonatigen Ausfall.

Der sich auch auf Ihre Trefferquote ausgewirkt hat.

Ja, in der ersten Serie konnte ich nur fünf Bundesligaspiele absolvieren. Zwei Tore habe ich im Pokal markiert. Nach der Winterpause war ich dann sechsmal erfolgreich, einmal davon in Aachen, das war vielleicht eines der wichtigsten Tore für mich und Wolfsburg überhaupt.

In der VW-Stadt waren Sie so etwas wie der Vater der Südamerikaner in der Mannschaft. Beim BVB hat Leonardo Dede bisher diese Rolle inne gehabt. Wie passt das jetzt zusammen?

Kein Problem. Dede ist die Mutter und ich der Vater.

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