Martin Amedick, woran lag es, dass Sie bei Thomas Doll bisher nicht zum Zug gekommen sind?
Schwer zu sagen. Die Wochen unter dem neuen Trainer waren für die Mannschaft sehr gut, sie hat einen richtigen Lauf gehabt. Das heißt für mich, dass ich den Blick jetzt nach vorne richten muss und ordentlich Gas geben werde.
Martin Amedick (Foto: firo).
Der Coach ist bekannt dafür, dass er viel mit seinem Spielern spricht, auch mit Ihnen? Ja klar, es gab Gespräche, in denen er mir erklärt hat, was ich zu verbessern habe. Die ersten ein, zwei Trainingswochen unter Thomas Doll sind nicht so gut für mich gelaufen. Doch ich denke, es ist gut, dass ich nun genau weiß, was er von mir erwartet.
Wie wollen Sie denn an den 33- und 35-jährigen Routiniers vorbeikommen? Ich habe schon in der letzten Saison eine Menge von Christian Wörns lernen können und gehe nun davon aus, dass ich auch von Robert Kovac profitieren kann. Der Trainer wird nicht nach Alter oder Anzahl der Länderspiele aufstellen, sondern nach Leistung. Davon bin ich fest überzeugt.
Sie selbst feiern im September Ihren 25. Geburtstag. Damit sind Sie zwar noch jung, aber kommen trotzdem in ein Alter, wo man sich vielleicht die Frage stellt, wann gehöre ich endlich zur Stammformation, oder?
Ich habe da keine Vorgabe, keinen festen Zeitrahmen. Aber es ist doch trotzdem klar, dass ich als Fußballer auf dem Platz stehen möchte und dieses Unterfangen werde ich mit aller Macht anstreben.
Was haben Sie denn in Ihrem ersten Bundesliga-Jahr verbessern können, um Ihrem Ziel näher zu kommen?
Es liegt ganz klar auf der Hand, dass ich mich dem Tempo angepasst habe. Unter Bert van Marwijk hatte ich in dieser Hinsicht anfänglich schon Probleme. Über Einsätze konnte ich eine Menge dazulernen. Das Kopfballspiel ist bekanntlich meine Stärke, Thomas Doll legt viel Wert auf das Passspiel und solche Trainingseinheiten tun mir deshalb besonders gut.
Eine eventuelle UEFA-Pokal-Teilnahme hätte bedeutet: mehr Matches benötigen auch mehr Spieler. Ärgert es Sie doppelt, dass der BVB am letzten Spieltag den UI-Cup-Einzug verpasst hat?
In erster Linie finde ich es schade für das Team, den Verein und die Fans. Das wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Mit dem Erfolg gegen Schalke haben wir die Anhänger zumindest etwas für die mäßige Spielzeit entschädigen können, die Qualifikation hätte noch mehr dazu beigetragen. Ich betrachte das aus einer Gesamtperspektive und nicht aus meiner persönlichen Sicht. Muss ein Fußballer aber nicht gleichzeitig Egoist sein?
Natürlich, in gewissen Situationen schon. Allerdings betreibe ich immer noch einen Mannschaftssport. Wenn ich vielleicht Tennisspieler geworden wäre, würde es anders aussehen. Wie schaut denn die restliche Urlaubsplanung aus?
Ich war schon verreist und werde die letzten Tagen zuhause oder in der Nähe bei Freunden verbringen, am kommenden Sonntag geht es ja bekanntlich schon wieder los.