Hertha BSC hat die Reißleine gezogen und Trainer Jos Luhukay entlassen. Der BVB, der sich nach dem 0:1 zu Hause gegen Augsburg nicht vom letzten Tabellenplatz befreien konnte, fährt eine andere Schiene und setzt weiter auf seinen Chefcoach. Wohl auch, weil die Mannschaft weiterhin komplett hinter ihrem Trainer steht, wie BVB-Kapitän Mats Hummels nach dem Spiel erklärte. "Ich denke nicht, dass das der richtige Schritt für uns wäre", sagte er über eine mögliche Trainerduskussion, die jetzt entfachen könnte. "Deswegen ist es für keinen in dieser Mannschaft ein Thema. Was da draußen diskutiert wird, ist mir völlig egal."
Dabei musste der Kapitän selbst eingestehen, dass die zweite Halbzeit gegen Augsburg eher ein Rückschritt, als ein Schritt nach vorne war. "Nach der Roten Karte haben wir kopflos agiert und man muss auf jeden Fall sagen, dass wir danach zu wenig gemacht haben", sagte Hummels mit klaren Worten. Auch er nahm eine Verunsicherung seiner Mannschaft nach dem Rückstand wahr, die es vor allem in Überzahl nicht hätte geben dürfen. "Wir wollten dann zu oft mit dem Kopf durch die Wand, statt die Situationen richtig auszuspielen. Wir müssen da wesentlich klüger reagieren."
Enttäuschung und große Ratlosigkeit war in den Gesichtern der BVB-Profis am Mittwochabend zu sehen. Den Start in die Rückrunde hatten sie sich anders vorgestellt, zumal in der Winterpause immer wieder vom großen Neustart die Rede war. Der ist definitiv nicht gelungen. Vielmehr stecken die Dortmunder tiefer in der Krise denn je, denn der Auftritt, den sie in Überzahl gegen Augsburg dargeboten haben, hat niemanden überzeugt - auch die Spieler selbst nicht. "Wir haben uns mehr versprochen", sagte Hummels, der sich nach dem Spiel noch lange den Fans erklärte. Immerhin hier bewiesen die Dortmunder das richtige Gespür und ließen die Anhänger nicht mit ihren Sorgen alleine.
Die sind inzwischen alles andere als optimistisch, was sie mit einem gellenden Pfeifkonzert nach dem Schlusspfiff deutlich machten. Und trotzdem brennt am Samstag, 15.30 Uhr, wieder die Hoffnung auf, dass der BVB in Freiburg den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt macht. Allerdings gibt Hummels schon einmal zu verstehen: "Freiburg wird das nächste hammerharte Spiel."