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Ivica Grlic über Dramatik, Perspektiven, Konkurrenz und Kader
"Eine Rolle wie Mainz"

Ivica Grlic über Dramatik, Perspektiven, Konkurrenz und Kader
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Auf der Zielgeraden gelang ihm alles: Iviva Grlic, im dritten Jahr beim MSV Duisburg, trug mit seinen Treffern entscheidend dazu bei, dass es am Ende mit dem Aufstieg in die Bundesliga klappte. Sein Zucker-Heber zum 3:0 gegen Rot-Weiss Essen schaffte es sogar in die Auswahl zum "Tor des Monats Mai". RevierSport unterhielt sich mit dem ehemaligen Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas über die abgelaufene Saison, die Personal-Planung des MSV und die Chancen, im kommenden Jahr in der Klasse zu bleiben.

Ivica Grlic, genießen Sie die Ferien?

Ja. Erst war ich mit den Jungs zur Abschluss-Fahrt auf Mallorca, wir waren mit 27 Leuten dort, es war richtig lustig. Auch die Zeugwarte sind mitgeflogen, schließlich hatten sie sich auch Mal etwas Luftveränderung verdient. Ball gespielt haben wir allerdings nicht, aber natürlich wurde auch über Fußball gesprochen. Jetzt bin ich mit meiner Familie in Kroatien, da fahren wir schon seit Jahren zum Urlaub-Machen hin. Wenn Sie die Spielzeit noch Mal im Gedächtnis abrufen, was ist da hängen geblieben?

Foto: firo

Dramatischer ging es mit dem Endspiel, das auch noch ein Derby war, überhaupt nicht. Dass uns der Aufstieg am letzten Spieltag zuhause gelungen ist, war natürlich super. Von der Dramatik her hätte man ein Drehbuch schreiben können. Wir haben insgesamt eine Saison mit Höhen und Tiefen gezeigt, sind aber letztlich verdient Dritter geworden.

Sie waren auch beim ersten Coup vor zwei Jahren dabei. Vergleichbar?

Nicht ganz. Seinerzeit hatte es keiner unbedingt erwartet, wir waren nicht Top-Favorit, der Sprung in die Bundesliga ist kein Muss gewesen. Diesmal sah es anders aus. Es hieß von Beginn an, dass wir uns sofort oben zurückmelden wollen. Wir hatten qualitativ eine sehr starke Truppe, aber es hat eben bis zur 34. Runde gedauert, bis es perfekt war.

Sie haben nach etwas zähflüssigen Verhandlungen und dem Erhalt diverser anderer Offerten verlängert. Der MSV müsste somit die längste Station Ihrer Karriere sein, oder?

Ich bin jetzt über 30 Jahre alt, habe für zwei weitere Spielzeiten unterschrieben, dazu gibt es die Option auf eine zusätzliche Saison. Zusammengerechnet wären das dann sechs Jahre Duisburg. Das wird tatsächlich die längste Phase, die ich jemals bei einem Club gespielt habe. Es könnte sogar einer meiner letzten Vertrags-Abschlüsse überhaupt gewesen sein. Wenn das so weitergeht, werde ich noch ein zweiter Erle Wolters. Hat Sie der Wechsel ins Ausland nicht gereizt?

Es gab drei, vier Angebote, darunter auch eine Auslands-Möglichkeit. Ich bin aber immer ruhig geblieben, nicht in Panik verfallen, auch wenn die Klärung beim MSV recht lange gedauert hat. Meine Familie und ich fühlen uns hier pudelwohl, dazu sind wir zurück in der Bundesliga, haben viel vor. Das hat alles zur Entscheidung beigetragen. Was trauen Sie Ihrer Truppe gegen Stuttgart, Bayern, Schalke, Dortmund, Hamburg & Co. zu?

Das Ziel muss sein, nicht gleich wieder abzusteigen. Das Image der Fahrstuhl-Mannschaft wollen wir überhaupt nicht aufkommen lassen. So eine Rolle, wie sie Mainz über mehrere Jahre als Außenseiter verkörpert hat, das könnte ich mir auf den MSV übertragen durchaus vorstellen. Warum?

Stadion, Umfeld, Infra-Struktur sind hier in Duisburg besser, als sie manch ein anderer Bundesligist aufzuweisen hat. Dazu kommt die Begeisterung der Fans, die uns auch in der Zweiten Liga immer den Rücken gestärkt haben. Da lässt sich einiges bewegen. Wer kämpft mit Duisburg um den Liga-Erhalt?

Ich denke, es werden sieben Mannschaften sein, die sich darum streiten, ans rettende Ufer zu kommen. Mal schauen, welche Rolle wir einnehmen können. Grundsätzlich denke ich, dass wir es schaffen können. Wir wollen es diesmal besser machen, als beim letzten Bundesliga-Aufstieg.

Was denken Sie beim Blick auf den künftigen Kader?

Ich finde, dass die Namen der Leute, die neu hinzugekommen sind, bestimmt nicht so schlecht klingen. Der Bulgare Blagoy Gergiev sagt mir ehrlich gesagt noch nichts, aber wichtig ist, dass nachher die Mischung insgesamt passt. Daran werden wir in der Vorbereitung ab Juli intensiv arbeiten.

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