Wer vom Arzt gesagt bekommt, dass er in den nächsten zehn Wochen nicht das machen kann und darf, was er eigentlich am allerliebsten macht, der lernt, sich über die kleinen Dinge zu freuen. Insofern war es für Mats Hummels am Dienstag schon ein kurzes Glücksgefühl, als er bei seinem Trainingsprogramm, das er im spanischen La Manga abseits der Mannschaft absolviert, mal wieder einen Ball am Fuß hatte. „Die Fortschritte sind im Moment gut. Ich habe keine Probleme bei dem, was ich mache“, erklärt der Innenverteidiger.
Hummels weiß, dass er es trotz der sichtbaren Erfolge nicht überstürzen darf. Zu groß wäre die Gefahr eines Rückschlags. Nachdem er seine natürliche Ungeduld in den ersten Wochen seiner Leidenszeit gut unter Kontrolle hatte, wird er jetzt, da er wieder draußen auf dem Rasen arbeitet, ein wenig kribbelig. „Die schwierigste Phase ist die jetzt gerade“, sagt der 25-Jährige. „Wenn man keine Probleme mehr hat, laufen und sogar wieder einen Ball schießen kann, hat man das Gefühl, es müsste schon wieder gehen. Dabei weiß mann, dass es konditionell und von der Verfassung des Fußes her keinen Sinn macht. Das ist der fieseste Moment. Man ist nah dran, aber muss sich noch gedulden.“
Nichtsdestotrotz hat er sich natürlich ein Ziel gesteckt, aber eben eines, das im Bereich des Möglichen liegt. „Ich hoffe, nach dem Augsburg-Spiel wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Das halte ich im Moment für realistisch.“