Dass Sascha Stegemann am Freitag die Bundesliga-Partie zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen (20.30 Uhr, RS-Liveticker) pfeifen sollte, sorgte in dieser Woche für große Aufmerksamkeit.
Doch einen Tag vor dem Jahresauftakt in der Fußball-Bundesliga steht fest: Stegemann steht für das BVB-Spiel doch nicht zur Verfügung. Der Schiedsrichter muss krankheitsbedingt passen. Er fällt aufgrund eines grippalen Infekts kurzfristig aus. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mit.
Stattdessen wird Tobias Stieler das Topspiel leiten. Eine Änderung gibt es auch an der Seitenlinie. Denn auch Frank Willenborg, der als Vierter Offizieller eingeplant war, steht erkrankt nicht zur Verfügung. Seinen Platz nimmt Florian Badstübner ein.
Stegemann hätte am Freitagabend erstmals seit knapp zwei Jahren bei einem BVB-Spiel auf dem Platz stehen sollen. Beim bisher letzten Einsatz des Unparteiischen bei einem Spiel mit Dortmunder Beteiligung hatte er mit einer Entscheidung großen Wirbel ausgelöst.
Beim 1:1 der Dortmunder in Bochum (30. Spieltag) war der Elfmeter-Pfiff nach einem Foul im Strafraum von VfL-Verteidiger Danilo Soares an BVB-Stürmer Karim Adeyemi ausgeblieben, was später vom Schiedsrichter selbst und vom Verband als Fehler eingeräumt wurde. Der Video-Assistent hatte die Szene gecheckt, aber nicht eingegriffen. Die Dortmunder hatten damals mitten im Titelkampf mit dem FC Bayern gesteckt.
Stegemann sah sich anschließend massiver Kritik ausgesetzt. Er erhielt sogar Morddrohungen und stand vier Wochen unter Polizeischutz. Auf die Schiedsrichter-Ansetzung angesprochen, rief der Dortmunder Trainer Nuri Sahin am Mittwoch in der Pressekonferenz zu Sachlichkeit auf. "Kein Mensch auf dieser Welt verdient Morddrohungen, egal, was passiert ist", sagte der BVB-Coach. Nun ist das Thema ohnehin vom Tisch.