Die im letzten Jahr so begeisternden Fußball spielenden Westfalen haben auch einen guten Ruf zu verteidigen.
BVB will keine Zweifel aufkommen lassen
Nein, es sind keine schönen Erinnerungen, die Borussia Dortmund im Gepäck hat, wenn am Dienstagmittag der Flieger in Richtung Marseille startet. Vor fast genau zwei Jahren spielten die Schwarzgelben schon einmal am letzten Spieltag der Gruppenphase gegen die Südfranzosen, damals vorrangig in der Absicht, zumindest Rang drei und die damit verbundene Europa-League-Teilnahme zu sichern. Doch obwohl der BVB durch Jakub Blaszczykowski und Mats Hummels mit 2:0 führte, siegte am Ende Marseille und beendeten das internationale Jahr der Dortmunder jäh.
Dieses Szenario ist bei der Neuauflage am Mittwoch zwar ausgeschlossen, trotzdem steht die Mannschaft von Jürgen Klopp gehörig unter Druck. Um gar nicht erst auf das Parallelspiel zwischen dem SSC Neapel und Arsenal London schauen zu müssen, sollte der BVB tunlichst gewinnen. „Das ist unser Ziel“, stellte Roman Weidenfeller schon nach dem wichtigen Erfolg gegen Neapel fest. „Wir wollen uns auf keine Spielchen einlassen.“
"Ich hoffe, wir können die Kräfte mobilisieren"
Die Voraussetzungen sind jedenfalls gefährlich. Marseille, Gruppenletzter ohne jeden Punkt, kann völlig befreit aufspielen und wird sich sicher nicht die Blöße geben wollen, ohne Zähler auszuscheiden. BVB-Trainer Klopp muss derweil erneut mächtig improvisieren, um eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz schicken zu können. „Ich hoffe, dass wir die nötigen Kräfte mobilisieren können und in Marseille das Ergebnis holen, das wir brauchen“, erklärte Präsident Dr. Reinhard Rauball.
Es steht viel auf dem Spiel. Finanziell kann der Klub zwar die in der Europa League deutlich geringeren Einnahmen verkraften, doch ein Verpassen des Achtelfinals würde den sportlichen Ambitionen nicht gerecht werden.
Darüber hinaus geht es nicht zuletzt um den hervorragenden Ruf, den sich der BVB in der Vorsaison bei den ganz Großen des europäischen Fußball-Konzerts erspielt hat. Das englische Fußballmagazin „4-4-2“ adelte die Dortmunder bekanntlich sogar als „heißesten Klub Europas“.
Ein Aus würde die zurückliegenden Erfolge natürlich nicht vergessen machen, in der Europa League kann diese Erfolgsgeschichte jedoch nur auf Sparflamme fortgesetzt werden. Darum wirbt Weidenfeller um Unterstützung: „Wir wollen in die nächste Phase einziehen und unbedingt in Marseille gewinnen. Ich glaube, dass wir dafür die Unterstützung von ganz Deutschland brauchen.“