Ein gellendes Pfeifkonzert der Dortmunder Fans begleitete Schiedsrichter Florian Meyer nach dem Schlusspfiff in die Kabine. Viele der schwarz-gelben Anhänger sahen im Unparteiischen einen der, wenn nicht gar den Grund für die Pleite im Topspiel. Roman Weidenfeller war das viel zu kurz gedacht. "Über den Schiedsrichter gibt es nichts zu sagen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", stellte er klar.
War es in den letzten Wochen die fehlende Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor, die Weidenfeller regelmäßig kritisierte, so diagnostizierte er dieses Mal zu wenig Mumm bei seinen Vorderleuten. "Wir hatte am Anfang gute Möglichkeiten, haben den Ball ordentlich laufen lassen. Doch dann hatten wir kein Tempo mehr in den Aktionen. Wir haben zu lasch gespielt und waren nicht gut im Zweikampfverhalten", monierte der Routinier.
Ganz ähnlich sah das sein Trainer, der sich den Bruch im Spiel nicht erklären konnte. "Wir haben gut angefangen, waren kompakt, haben hoch verteidigt und sie am Aufbau gehindert", analysierte Jürgen Klopp. "Mit einem Schlag war das weg. Wir waren zu passiv und standen zu tief." Leverkusen nutzte das aus und zwang den BVB schon im Spielaufbau zu Fehlern.
Viel Zeit, die Fehler aufzuarbeiten, haben die Dortmunder nicht. Schon am Mittwoch wartet in Marseille die nächste Partie von enorm großer Bedeutung. Das Ziel in Frankreich ist klar: "Wir wollen in die nächste Phase der Champions League einziehen und deswegen unbedingt in Marseille gewinnen", betont Weidenfeller. Mit bangen Blicken das Parallelspiel zwischen dem SSC Neapel und Arsenal London beobachten, darauf hat der Schlussmann keine Lust - genau wie darauf, die Schuld bei anderen zu suchen.