Nach der Pleite gegen den Rekordmeister schlichen die meisten Borussen mit hängenden Köpfen kommentarlos aus dem Stadion. Zu tief war die Enttäuschung über eine Niederlage, die vermeidbar gewesen wäre. "Wenn du 0:3 verlierst, ist die Stimmung natürlich nicht gut. Ich denke aber, dass wir bis zum 0:1 ein gutes Spiel gemacht haben. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt", sprach Jakub Blaszczykowski das vielleicht größte Problem dieses Abends an.
"Wer nicht schießt, kann nicht treffen"
"Ich glaube nicht, dass das Ergebnis den Spielverlauf widerspiegelt", sagte Roman Weidenfeller, der die offensiven Bemühungen seiner Mannschaft deutlich kritisierte. "Wir haben mangelnde Zielstrebigkeit. Ich habe in den letzten Wochen schon öfter gesagt, dass wir nicht einfach die Angriffe abschließen, sondern nochmal quer spielen oder den Ball mit der Brust annehmen. So wird es schwierig in der Bundesliga", erklärte der BVB-Torhüter. "Spiele werden durch Tore entschieden und wer nicht schießt, der kann nicht treffen."
Sportdirektor Michael Zorc gab offen zu, dass er "schon sehr enttäuscht" nach dem Abpfiff war, "weil wir bis zum 0:1 die klareren Torchancen hatten, sie aber nicht genutzt haben." Auch er kam bei seiner Analyse auf das immer wieder aufkommende Thema der fehlenden Effektivität zu sprechen: "Das ist bei uns ein Thema, das wir schon einmal gehabt haben. Auf diesem Niveau bekommst du eben nicht unwahrscheinlich viele Chancen. Wir wissen, dass wir es können. Wir müssen einfach noch kaltschnäuziger werden. Wenn du mit solchen personellen Problemen zu kämpfen hast, trotzdem noch drei, vier hundertprozentige Chancen hast und die nicht nutzt, dann verlierst du."
BVB-Trainer Jürgen Klopp hob nach der Partie auch die fraglos vorhandenen positiven Aspekte hervor. "Man hat gemerkt, dass die Bayern viel Respekt vor uns hatten, denn sie haben viele lange Bälle gespielt. Wir haben nur wenige Chancen zugelassen." Mit Blick auf die wichtige Champions-League-Begegnung gegen den SSC Neapel strahlte Klopp Zuversicht aus: "Ich bin optimistisch."