Der im Sommer für 37 Millionen Euro zum Erzrivalen nach München gewechselte Nationalspieler erzielte in der 66. Minute den Führungstreffer beim 3:0 (0:0) des Triple-Gewinners, der seinen Vorsprung auf die Westfalen auf sieben Punkte ausbaute. Arjen Robben (85.), der im Mai das deutsche Champions-League-Finale in Wembley entschieden hatte, und Thomas Müller (87.) machten den Erfolg perfekt. Götze war erst elf Minuten vor seinem Tor in einem emotionsgeladenen und hochklassigen Gipfeltreffen eingewechselt worden. Der 21-Jährige beendete zugleich die Serie des BVB, der zuvor in sechs Liga-Duellen gegen den Rekordmeister unbesiegt geblieben war.
Schon in den Anfangsminuten erfüllte die Partie die Erwartungen der 80.645 Zuschauer in der ausverkauften Dortmunder Arena. Beide Mannschaften suchten den offenen Schlagabtausch - mit der ersten Riesenchance für den BVB in der dritten Minute. Nach einem Pass von Jakub Blaszczykowski schoss Robert Lewandowski den Ball freistehend aus kurzer Distanz über das Tor.
Die Bayern, die auf Franck Ribéry (Anbruch einer Rippe) verzichten mussten, ließen den Ball zirkulieren, um sich dem Dortmunder Gegenpressing zu entziehen. Doch es blieb zunächst bei zahlreichen Ballkontakten der Bayern, Tormöglichkeiten vermochten sie sich nicht herauszuspielen. Wesentlich gefährlicher präsentierten sich die Westfalen, für die sich durch Blaszczykowski nach Flanke von Kevin Großkreutz die zweite große Chance zur Führung (21.) ergab.
Wenn die Borussen mit der bislang treffsichersten Offensive der Liga in der Nähe des Bayern-Strafraums auftauchten, herrschte vor Nationaltorhüter Manuel Neuer zumeist höchste Alarmstufe. Nach zwanzig Minuten erhöhte der BVB den Druck und die Bayern sahen sich plötzlich in der Rolle der Kontermannschaft. Erstmals eingreifen musste Nationaltorhüter Roman Weidenfeller bei Schüssen von Mario Mandzukic und Thomas Müller in der 35. Minute. Der Kroate Mandzukic hatte zwei Minuten später die Chance zum Führungstreffer, als er eine Flanke von Arjen Robben knapp verpasste.
Der BVB musste nach den Verletzungen von Mats Hummels und Marcel Schmelzer im Länderspiel am Dienstag in England (1:0) die gesamte etatmäßige Abwehrkette ersetzen. Der Grieche Sokratis und der erst am Mittwoch bis zum Saisonende verpflichtete Ex-Nationalspieler Manuel Friedrich (34) bildeten die Innenverteidigung. Dennoch hinterließ die BVB-Defensive einen stabilen Eindruck - in der letzten halben Stunde allerdings nicht mehr.
Auch nach dem Wechsel präsentierten sich die Borussen wesentlich zielstrebiger. Doch der Schuss ging prompt nach hinten los, als Götze seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Weidenfeller mit einem Außenrist-Schuss aus rund zwölf Metern überwand. Es folgten wütende Angriffe der Borussen, für die Marco Reus den Ausgleichstreffer verpasste. Bei einigen schnellen Angriffen fehlte es oft an dem letzten präzisen Pass zum erfolgreichen Torschuss. Erfolgreicher waren die Bayern.
Im Gegensatz zu Götze wurde der in der 79. Minute eingewechselte Lukasz Piszczek bei seinem ersten Einsatz für den BVB nach seiner Hüft-OP im Sommer mit tosendem Applaus begrüßt.