Gut 30 Minuten waren gespielt, da spielte sich an der Seitenlinie eine kuriose Szene ab. Auf der Trainerbank sprang Jürgen Klopp auf, ging schnellen Schrittes an die äußerste Grenze seiner Coaching-Zone und begann, wild gestikulierend mit Pierre-Emerick Aubameyang zu reden. Praktisch synchron bewegte sich derweil Dolmetscher Massimo Mariotti, der die lautstarken Anweisungen des Dortmunder Coachs nicht weniger gestenreich für den Gabuner übersetzte. Der hatte sein Team zwar nach 14 Minuten mit 1:0 in Führung gebracht, sich wegen einiger Unkonzentriertheiten im Angriffsspiel und nicht ausreichender Defensivarbeit aber eine klare Ansage seines Trainers verdient.
Dank an den Vorlagengeber
Nach dem Schlusspfiff waren derlei Momentaufnahmen für den 24-Jährigen freilich nicht mehr wichtig. „Ich bin sehr glücklich, dass ich ein Tor erzielen konnte“, sagte Aubameyang nach seiner Derby-Premiere. Dabei vergaß er nicht, wer ihm dieses Erlebnis ermöglicht hatte: „Ich muss mich bei Marco Reus für die tolle Vorarbeit bedanken.“
Im Vorfeld des Spiels sei es derweil – wen wundert es? – vor allem Kevin Großkreutz gewesen, der ihn auf gewohnt unkonventionelle Art und Weise auf das Aufeinandertreffen mit dem ungeliebten Nachbarn vorbereitet habe. „Kevin hat täglich angerufen, auch noch abends“, berichtete Aubameyang lachend. „Auch wenn ich ihn gar nicht verstanden habe, habe ich doch die Botschaft verstanden und gemerkt, dass es das wichtigste Spiel ist.“
An acht Treffern (sechs Tore, zwei Vorlagen) war der blitzschnelle Außenbahnspieler in zehn Bundesligaspielen beteiligt. Mehr als gute Gründe, warum er derzeit häufig den Vorzug vor Jakub Blaszczykowski erhält, der am Samstag nach seiner Einwechslung freilich auch mit einem Treffer und viel Einsatz auf sich aufmerksam machte.
Aubameyang dachte unterdessen schon an das nächste Derby gegen Schalke. „Wenn wir zuhause spielen, wird die Stimmung noch phänomenaler sein“, blickte er voraus. Vielleicht sieht Großkreutz dann von abendlichen Anrufen ab.