Metzelder zum Derby

"Dortmund ist in der Favoritenrolle"

"Mir ging es wie vielen anderen. Ich habe spontan gedacht, das ist kein Tor, habe dann aber den Ball im Tor gesehen und war mir plötzlich nicht mehr ganz sicher. Es war eine unglaubliche Szene, die für mich noch mal eine ganz andere Qualität als damals das 'Phantomtor' von Helmer hatte, eben weil der Ball am Freitag tatsächlich im Tor lag", sagte der Ex-Profi am Sonntag bei einem Pressetermin in Essen.

Der 47-fache Nationalspieler konnte mit den Protagonisten ein Stück weit mitfühlen. "Sowohl Stefan Kießling als auch Felix Brych sind nach den ganzen Diskussionen am Ende die ärmsten Säue. Alle Beteiligten haben irgendwie den Moment verpasst, die Situation gleich zu Beginn vernünftig aufzulösen. Dass am Ende niemand mehr zugeben mochte, was wirklich los war, ist für mich aber wiederum auch nachvollziehbar."

Erst Champions League, dann Derby

Der ehemalige BVB und Schalke-Profi fiebert nun mit seinen Ex-Klubs, die am Dienstagabend in der Champions League im Einsatz sind, mit. Aufgrund der großen Erfolge in der Vergangenheit, sieht Metzelder die Gegner Arsenal London und den FC Chelsea aber vorn. "Der deutsche Fußball hat aufgeholt, aber noch sind Dortmund und Schalke für mich leichte Außenseiter." Vier Tage später steht dann das heiße Revierderby der Erzrivalen an. "Ich denke, dass Dortmund in der Favoritenrolle ist. Gerade weil Schalke in der letzten Saison beide Duelle gewonnen hat. Das wird in der Vorbereitung des Spiels von Jürgen Klopp mit Sicherheit angesprochen, und so wie im letzten Jahr wird sich der BVB dieses Mal gewiss nicht noch einmal präsentieren."

"Hummels würde perfekt zu Barcelona passen"

Die Situation in beiden Vereinen verfolgt der ehemalige Madrilene dabei genau. So wundert sich der 32-Jährige, wie sensibel die Klubs auf Transfergerüchte reagieren. "Ich verstehe die Aufregung nicht. Wir haben Oktober, da gibt es nunmal keine Möglichkeit zu wechseln. Im Sommer sieht die Sache anders aus." Dass Mats Hummels für den FC Barcelona ein Thema ist, kann sich der ehemalige Innenverteidiger aber gut vorstellen: "Von seiner Spielweise her würde Hummels perfekt zu Barcelona passen."

Schalke hingegen sei hingegen fast gezwungen, sich Jahr für Jahr für die Königsklasse zu qualifizieren, um seinen Stars eine Perspektive zu bieten. "Wenn Schalke sich nicht für die Champions League qualifiziert, sind Spieler wie Draxler, Höwedes und Huntelaar absolut gefährdet", meinte der 178-Bundesliga-Profi. Das Angebot, im Kompetenzteam der Königsblauen mitzuwirken, schlug Metzelder übrigens unlängst aus. "Ja, ich bin gefragt worden, ob ich im sportlichen Beirat mitmachen möchte, ich habe Clemens Tönnies aber abgesagt, weil ich als Sky-Experte sonst permanent in einem Zwiespalt wäre." Zumal er außerdem als Geschäftsführer der Agentur "Jung von Matt/sports" in Hamburg tätig ist.