Mit einem Rundumschlag gegen die Führungsetage des krisengeschüttelten Hamburger SV und der Forderung, Erfolgstrainer Felix Magath als Präsidenten in die Hansestadt zu holen, hat sich Investor Klaus-Michael Kühne am Freitag erneut zu Wort gemeldet. "Meiner Meinung nach ist der Verein auf allen Ebenen amateurhaft aufgestellt. Das HSV-Haus brennt doch lichterloh", sagte der milliardenschwere Unternehmer in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt.
Magath, der bei den Hanseaten schon als Spieler, Manager und Trainer tätig war, würde der 76-Jährige sofort als Berater holen, ehe er nach einer Strukturreform an die Vereinsspitze rücken könnte: "Er könnte dem HSV dringend benötigte neue Impulse geben."
Von Fink maßlos enttäuscht, Kreuzer fehl am Platz
Von den aktuellen Führungskräften hält in der in der Schweiz lebende Spediteur nichts. "Ich bin maßlos enttäuscht von Trainer Thorsten Fink, seine Entscheidungen sind für mich unverständlich", sagte Kühne, der den neuen Sportchef Oliver Kreuzer als "Drittliga-Manager" bezeichnete, der "nicht der richtige Mann am richtigen Ort" sei.
Fink hatte den HSV-Profis nach der 1:5-Heimschlappe gegen 1899 Hoffenheim zwei Tage freigeben. Dennis Aogo und Tomas Rincon nutzten daraufhin diese Denkpause zu einem Kurztrip auf die Urlaubsinsel Mallorca. Als Reaktion darauf strich sie der Coach aus dem Kader für die Bundesliga-Partie am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei Aufsteiger Hertha BSC Berlin.
Schon zu Wochenbeginn hatte Kühne klargemacht, nur dann weitere Gelder zur Verfügung zu stellen, wenn der Traditionsverein sich grundsätzlich neu aufgestellt habe. Vor knapp einem Jahr hatte er die Rückkehr von Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart in die Hansestadt finanziell abgesichert.