Auch die vorangegangen 90 Minuten, in denen er ausgerechnet gegen den Verein spielte, bei dem er am liebsten schon längst wäre, erweckten nicht den Eindruck, der Pole sei mit sich und seiner Situation unzufrieden.
Verärgerung erscheint nachvollziehbar
Da war es nur logisch, dass er im Interview beim Bezahlsender Sky erklärte, er fühle sich in der Mannschaft wohl. Lewandowski erweckte den Eindruck, er habe das ganze Transfer-Theater der letzten Wochen und Monate endgültig abgehakt. Doch dann folgte ein letzter Satz, der hohe Wellen schlug: „Aber ich habe ein bisschen Probleme mit anderen Leuten.“
Dass er damit etwa Geschäftsführer Hans-Jochim Watzke meint, der ihm angeblich zugesichert haben soll, den BVB in diesem Sommer verlassen zu dürfen, liegt nahe. Doch ist die Aussage wirklich so explosiv wie einige Schlagzeilen schnell vermuten ließen?
Lewandowski muss auf seine Worte achten
Wohl eher nicht, denn an Lewandowskis Leistung gab es wenig auszusetzen. Sicher, er hätte in der 19. Minute das 2:0 erzielen können und besonders nach dem Seitenwechsel wirkte er nicht immer richtig präsent. Dennoch ließ er keine Zweifel daran aufkommen, dass er sich für den Erfolg des BVB weiterhin voll reinhängen wird. Er spulte in vorderster Front ein großes Laufpensum ab, zeigte viel Einsatz und war nicht zuletzt an der Entstehung der Treffer zum 1:0 und zum 4:2 beteiligt. „Das war ein ganz normales Spiel für mich“, versicherte Lewandowski später.
Dass er mit seiner Aussage möglicherweise leise Kritik am Verhalten seiner Vorgesetzten äußern wollte, ist angesichts seiner Sicht der Dinge sogar verständlich. Die vorangegangen Geschehnisse haben schlicht und ergreifend dazu geführt, dass der Pole mit wenigen Worten einen Sturm im Wasserglas erzeugen kann. Solange er aber mit der Einstellung und dem Engagement vom Samstag agiert, wird er in seinen letzten zwölf Monaten in schwarz-gelb keine Probleme haben. Im Gegenteil: Er kann den Fans und sich selbst viel Freude bereiten.