Jürgen Klopp, der auf den verletzten Henrikh Mkhitaryan (Teilriss des Syndesmosesbandes im Sprunggelenk) ebenso verzichten musste wie auf Jakub Blaszczykowski und Pierre-Emerick Aubameyang, die beide an einer Magen-Darm-Grippe laborieren, schickte seine Mannschaft im 4-2-3-1-System auf den Rasen. Ilkay Gündogan nahm die zentrale Position hinter Robert Lewandowski ein, im defensiven Mittelfeld spielten Nuri Sahin und Sven Bender. Als Rechtsverteidiger lief dieses Mal Kevin Großkreutz auf, in der Innenverteidigung spielten Sokratis und Mats Hummels.
Dortmunder Umschaltspiel lahmt
Der BVB brauchte fünf Minuten und einen Warnschuss des Neu-Gladbachers Raffael, um richtig in die Partie zu finden und sich einige gute Möglichkeiten zu erspielen. Binnen fünf Minuten musste Gladbachs Schlussmann Marc-Andre ter Stegen gleich drei Mal sein Können unter Beweis stellen. Erst parierte er gegen den klasse von Sahin freigespielten Hofmann (8.), dann gegen seinen in Bedrängnis geratenen Ex-Mitspieler Reus (12.) und schließlich erneut gegen Hofmann, der dieses Mal von Gündogan bedient worden war (13.).
In der Folge verlor die bis dato muntere Partie jedoch etwas Tempo. Während die Gastgeber zwar schnell den Weg nach vorne suchten, dann aber viel zu umständlich agierten und immer wieder an den sehr aufmerksamen Sokratis und Hummels hängenblieben, lahmte beim BVB das Umschaltspiel. Nach der Balleroberung dauerte es zu lange, bis das Spielgerät in die gefährliche Zone vor das Mönchengladbacher Tor gelangte - möglicherweise eine Nachwirkung der Trainingseinheit, die Klopp noch vor der Partie angesetzt hatte.
Kehl feiert seine Rückkehr
Zur Pause blieben die zuletzt angeschlagenen Gündogan und Bender in der Kabine. Im defensiven Mittelfeld feierte stattdessen Kapitän Sebastian Kehl nach seiner Knieverletzung die Rückkehr auf dem Platz. Für Gündogan kam Erik Durm in die Partie, der als Rechtsverteidiger agierte. Kevin Großkreutz rückte dafür in die offensive Dreierreihe.
Richtig Fahrt nahm die Begegnung weiterhin nicht auf. Beide Mannschaften verteidigten gut, leisteten sich aber im Angriffsspiel zu viele Ungenauigkeiten - große Tormöglichkeiten waren entsprechend Mangelware im Borussia-Park. Dem BVB fehlte ein wenig das Tempo und eine gute Idee. Lediglich Youngster Jonas Hofmann konnte in der Offensive auf sich aufmerksam machen.
Daems lässt sich die Chance nicht nehmen
Erst nach 48 Minuten prüfte Nuri Sahin ter Stegen noch einmal mit einem Distanzschuss. In der Schlussphase musste dann auch Roman Weidenfeller noch einmal eingreifen, als er gegen den gut in Szene gesetzten Raffael ruhig blieb und den Lupfer des ehemaligen Schalkers abfing (54.). Die beste Gelegenheit hatte jedoch Marco Reus, dessen Schuss in der 58. Minute an der Latte landete.
Als schon alles auf ein Elfmeterschießen hindeutete, unterlief Weidenfeller im eigenen Strafraum ein Stockfehler gegen Raffael, der anschließend zu Boden ging. "Nein", sagte der BVB-Torhüter hinterher auf die Frage, ob er den Gladbacher Spielmacher berührt habe. Den folgenden Strafstoß verwandelte Filip Daems zum Siegtreffer für die Mönchengladbacher. Damit spielt der BVB am Sonntag erneut um 16.45 Uhr. Dann wartet der Verlierer des Spiels zwischen Bayern München und dem Hamburger SV.