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Fortuna - Nürnberg 1:2
"Sieg oder Sarg!"

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"Sieg oder Sarg!": Fortuna sucht "echte Kerle"
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Düsseldorfs Oliver Fink zerriss die Grabesstille mit dramatischen Worten. "Sieg oder Sarg. Wir müssen den Nagel jetzt endlich mal aus dem Sarg hauen!"

Nach dem beinahe "tödlichen" 1:2 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg geht die Angst um bei der Fortuna. Der Abstiegskrimi in der Fußball-Bundesliga wird für die Fortuna zum Thriller mit nervenzerfetzendem Ende, das Finale bei Hannover 96 zum Tanz auf der Rasierklinge zwischen Rettung, Relegation und Rückkehr in die 2. Liga.

Es schien, als müssten sich die Düsseldorfer selbst daran erinnern, dass sie noch nicht abgestiegen sind. "Das ist alles Scheiße im Moment, zum Heulen", klagte Axel Bellinghausen, "aber eine Chance haben wir noch. Ein Spiel. Arschbacken zusammenkneifen und durch."

Doch auch Bellinghausen war nach dem Abpfiff in sich zusammengefallen, leblos auf den Rasen gesunken, die sonst so stimmungsvollen Fans schwiegen minutenlang wie paralysiert - dann rangen sie sich zumindest einige halbherzige, motivierende Gesänge ab. Das elfte Spiel in Serie ohne Dreier lähmte die Fortuna wie ein Schock. "Ich bin leer", gestand Linksaußen Bellinghausen, "Hannover wird ein absolutes Endspiel."

Sich für dieses "gerade zu machen", wieder aufzurichten, wie Manager Wolf Werner forderte, wird schwer, sehr, sehr, schwer. "Das Schlimme ist, dass wir den Sack heute hätten zumachen können", sagte Kapitän Andreas Lambertz, und Trainer Norbert Meier vermisste in der Mannschaft Spieler, die das Gesicht mitten in den Sturm halten. "Wir brauchen echte Kerle", forderte er, im Sky-Interview fügte er hinzu: "Elf Helden, die jetzt die Kiste aus dem Dreck holen." Dann düste er missmutig zu seinem Auftritt im ZDF-Sportstudio.

Es hätte der Tag der Rettung werden können für den Aufsteiger, dessen spielerische Überforderung in den vergangenen Wochen immer und immer wieder schonungslos aufgedeckt worden ist. Es wurde ein Albtraum. Zwar wäre ein Sieg in Hannover wohl gleichbedeutend mit dem direkten Klassenerhalt, doch woher der Erfolg plötzlich kommen soll, kann sich kaum jemand vorstellen. Der Aufsichtsrat steckte im VIP-Raum nach dem Abpfiff die Köpfe zusammen, dass in Düsseldorf der Name Mike Büskens kursiert, ist ein offenes Geheimnis.

Meier jedenfalls wirkte einigermaßen ratlos. Seine Spieler scheuten die Verantwortung, sagte er, nicht immer würden seine Anweisungen umgesetzt. Dabei hatte Nürnberg der Fortuna sogar ein Tor auf dem Silbertablett serviert: Hanno Balitsch (23.) stolperte den Ball unbedrängt ins kurze Eck. Danach bekamen die Düsseldorfer Angst, sie wurden zittrig, Robert Mak (57.) und Marvin Plattenhardt (64.) drehten das Spiel für die Fortuna ins Unglück.

"Das Spiel hat keine Hoffnung gegeben, wir müssen uns um einhundert Prozent verbessern", sagte Wolf Werner, "wir müssen kreativ sein, uns etwas einfallen lassen, wie wir die Köpfe der Spieler erreichen."

Die Lage ist prekär: Der FC Augsburg, auf Rang 16 punktgleich mit dem Tabellen-15. Düsseldorf, spielt zu Hause gegen die bereits abgestiegene SpVgg Greuther Fürth. Immerhin: 1899 Hoffenheim, zwei Punkte zurück und 17., muss bei Borussia Dortmund antreten - daher erscheint zumindest der direkte Abstieg unwahrscheinlich.

Meier will ohnehin nicht auf die Tabelle schauen. "Wir sind absolut keine Zocker", sagte er. Lambertz fügte an, auf die anderen könne "man sich sowieso nicht verlassen. Es kommt das große Finale." Und eventuell gibt es wieder eine Nachspielzeit - in der Relegation.

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