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Schalke: Hildebrand
Selbstkritik und Blick nach vorn

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Schalke: Hildebrand zu unentschlossen
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Selbstkritik ist normalerweise nicht das Ding bei Profifußballern. Vor allem Torhüter tun sich schwer damit, eigene Fehler zuzugeben. Nicht so Timo Hildebrand.

Wer Timo Hildebrand nach den ersten Spielen dieses Jahres erlebt hat, der hatte es mit einem zweifelnden, verunsicherten Menschen zu tun. Die üble Gegentor-Quote von 13 Treffern bei nur 21 Schüssen in vier Partien auf seinen Kasten, der ihm zwischenzeitlich den Status des zumindest laut Statistik schlechtesten Torhüters der Bundesliga eingebracht hatte, nagte an dem früheren Nationalkeeper.


Am Dienstagabend war das ganz anders, obwohl Hildebrand gerade den bitteren Moment des Champions-League-Aus hinter sich hatte.

Noch vor eineinhalb Monaten musste derjenige, der es wagte, ihn auf eine mögliche Mitschuld an einem Gegentor anzusprechen, mit einer giftigen oder gar keiner Reaktion rechnen.

Nun hat Hildebrand dank starker Leistungen auf dem Platz sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden und kann mit Kritik ganz entspannt umgehen. Das 1:2 durch Istanbuls Goalgetter Burak Yilmaz hätten schließlich er und natürlich auch Benedikt Höwedes verhindern können. „Ich war weit draußen, nahe an der 16er-Grenze. Vielleicht war ich in dem Moment etwas zu unentschlossen“, schilderte Hildebrand die Szene in der 43. Minute. „Ich hätte besser mit dem Fuß rein gehen sollen, aber dabei hätte ich eine Rote Karte riskiert.“

So blieb seine Aktion halbherzig und führte zur vorentscheidenden Führung für die Gäste. „Auf diesem Niveau in der Champions League werden kleine Fehler bestraft“, wusste Hildebrand hinterher. „Dabei war Gala gewiss keine Übermacht, denn über vier Halbzeiten waren wir die bessere Mannschaft – nur können wir uns dafür jetzt nichts mehr kaufen.“

Wenn am Freitag um 12 Uhr in Nyon die Runde der letzten Acht in der europäischen Königsklasse ausgelost wird, muss Schalke nun bedröppelt zuschauen. Weder das deutsche Traum-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund noch ein erneutes Kräftemessen mit zum Beispiel dem FC Barcelona werden Realität. „Schade, ich hätte gerne noch einmal zwei Champions-League-Spiele gehabt“, erklärte Hildebrand. „Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass wir in der nächsten Saison wieder dabei sind.“

Der Schmerz über das unnötige Scheitern wird bald abklingen. Doch die Aussicht auf weitere internationale Highlights – und zwar nicht in der Trostrunde Europa League – kann beflügeln. Gerade Hildebrand hatte vor noch ganz kurzer Zeit sehr viel schlechtere Perspektiven.

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