Im Heimspiel gegen Werder Bremen blieb der erhoffte Befreiungsschlag für Borussia Dortmund. Die erste Partie nach dem Aus von Trainer Nuri Sahin und unter der Führung von Interimstrainer Mike Tullberg aus der U19 endete 2:2.
Zunächst sah es gut aus für den BVB. Den frühen Schock durch den Platzverweis gegen Nico Schlotterbeck wegen Notbremse verdauten die Gastgeber gut und sie gingen mit 2:0 in Führung. Diesen Vorsprung vertändelte Dortmund am Ende.
Das zweite Tor des BVB hätte dabei gar nicht zählen dürfen. Beim Eigentor durch Bremens Marco Friedl stand Borussia-Linksverteidiger Ramy Bensebaini im Abseits. Das fiel weder dem Gespann um Schiedsrichter Christian Dingert noch dem Video-Assistenten auf. In TV-Zeitlupen war die Abseitsstellung von Bensebaini klar zu sehen. Der Algerier stand aktiv im Abseits, da er über den Ball sprang und Eigentor-Schütze Friedl damit beeinflusste.
Nach der Partie räumte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Fehler ein: "Wir würden sagen, das ist eine strafbare Abseitsstellung, weil Friedl so stark beeinflusst wird durch Bensebaini", erklärte Schiri-Sprecher Alexander Feuerherdt bei Sky. "In dem Moment, wo er das Bein hebt, kann er den Ball erst sehen und darauf reagieren. Deswegen hätte das Tor nicht zählen dürfen."
Der VAR habe die Abseitsstellung zwar erkannt, aber entschieden, dass Bensebaini den Gegner nicht beeinflusse: "Die Feldentscheidung war Tor. Daraufhin hat der Video-Assistent die Überprüfung begonnen und hat festgestellt: Es liegt eine Abseitsstellung von Bensebaini vor. Er musste jetzt entscheiden: Beeinflusst er hier Friedl oder möglicherweise auch den Torwart so, dass es strafbar ist? Seine Entscheidung war: Es ist für ihn nicht so klar, dass er eingreifen müsste."
Große Proteste auf Seiten der Werderaner blieben allerdings aus: Trainer Ole Werner kommentierte die Szene nach Abpfiff nicht. Und Offensivmann Leonardo Bittencourt, der den Anschlusstreffer für Bremen erzielt hatte, zeigte im Interview Verständnis: "Es heißt ja immer: im Zweifel für den Angreifer. Wir wollen Tore sehen. Das müssen wir besser verteidigen. Es gibt Spiele, da hast du vielleicht Glück und er pfeift Abseits. Heute war es nicht so."