Damals, Anfang August, erzielten Lars Ricken und Sunday Oliseh die Treffer zum 2:0-Erfolg der Schwarz-Gelben bei Schachtjor Donezk in der Champions League-Qualifikation. Das 3:1 im Rückspiel war auf dieser soliden Basis schnell gebaut.
"Darauf muss man sich vorbereiten"
Schon vor elfeinhalb Jahren befanden sich die Ukrainer, die 1996 vom 16 Milliarden Euro schweren Unternehmers Rinat Achmetow übernommen wurden, auf dem Vormarsch. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Dortmunder einen Vorteil auf ihrer Seite: die internationale Erfahrung. Ein Zustand, der sich inzwischen umgekehrt hat, denn anno 2013 ist es die junge BVB-Mannschaft, die nach zwei gescheiterten Anläufen weitgehend Neuland betritt – die K.o.-Runde. „Das ist neu für uns“, weiß Nuri Sahin. „Wir haben nicht viele Spieler, die schon solche Spiele gemacht haben. Darauf muss man sich vorbereiten.“
Acht Spiele hat Donezk gegen deutsche Mannschaften bestritten – nur der BVB konnte Schachtjor dabei besiegen. Gegen Werder Bremen, Schalke 04, den VfB Stuttgart und den BFC Dynamo gelangen den Ukrainern vier Siege und zwei Remis.
Etwas Sorgen bereitet die personelle Lage vor dem Duell im Osten der Ukraine. Kevin Großkreutz (Verdacht auf Lungenentzündung) und Ilkay Gündogan (Zehenverletzung) stehen nicht zur Verfügung, Marcel Schmelzer dürfte hingegen einsatzbereit sein, obwohl er am Montag das Training abbrechen musste. Dann könnte Jürgen Klopp wieder die angestammte Viererkette ins Rennen schicken, denn auch Neven Subotic steht nach seiner Muskelverletzung vor seinem Comeback.
Geheimfavorit gegen Geheimfavorit
Die Gefahr, der Deutsche Meister könne Donezk auf die leichte Schulter nehmen, besteht indes sicher nicht. Die Ukrainer haben in der Gruppe E nur knapp den Gruppensieg verpasst und Titelverteidiger FC Chelsea hinter sich gelassen. Es ist diese spezielle, etwas ungewöhnliche Mischung aus erfahrenen Ukrainern, die in der Defensive kompromisslos ihre Arbeit verrichten, und technisch starken Brasilianern, die vorne für Gefahr sorgen, von der das Team von Mircea Lucescu lebt.
Jürgen Klopp hatte bereits nach der Auslosung seine Wertschätzung für den Gegner zum Ausdruck gemacht und davon gesprochen, dass sich im Achtelfinale „die beiden größten Überraschungen dieser Champions League-Saison gegenseitig rausschmeißen“ dürfen. Dass seine Schützlinge ganz anders auftreten müssen als noch am Samstag, steht für ihn außer Frage: „Wir waren nicht gut und sollten am Mittwoch besser sein.“ Dann lässt sich Geschichte vielleicht wiederholen...