17 Jahre war Mike Büskens als Spieler und Trainer für den FC Schalke tätig. Am Samstag kehrt er als Trainer der Spielvereinigung Greuther Fürth erstmals als Gast nach Gelsenkirchen, wo seine Familie nach wie vor lebt, zurück. Wir unterhielten uns mit „Buyo“ vor dem Wiedersehen mit „seinem“ Klub.
Mike Büskens, werden Sie am Samstag die richtige Kabine in der Arena finden? Natürlich, ich werde mich sicher nicht verlaufen und plötzlich in der Heimkabine stehen.
Werden Sie denn vor lauter Begrüßungen alter Bekannte überhaupt dazu kommen, Ihre Fürther Mannschaft aufs Spiel vorzubereiten?
Das ist meine Aufgabe, die ich genau so konzentriert angehen werde, als ob wir woanders spielen würden. Klar ist es eine besondere Situation für mich als langjährigen Schalker. Jeder weiß wohl, wie ich zu dem Klub stehen. Ich bin ein Mensch, der für eine gewisse Nostalgie und Tradition steht, aber am Samstag geht es für uns einzig und allein darum zu punkten.
Wie soll das angesichts von nur neun Zählern, die Ihre Aufsteiger bisher sammeln konnten, denn klappen?
Es stimmt, dass wir mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden sein können. Es hilft uns auch nichts, dass es für einen Verein wie die Spielvereinigung Greuther Fürth alles andere als selbstverständlich ist, in der Bundesliga zu spielen. Wir hatten zu Beginn Schwierigkeiten, in der neuen Umgebung zurecht zu kommen und haben im Verlauf der Saison einige Spiele sehr unnötig verloren. Der Tiefpunkt war leider das 0:3 am vergangenen Samstag gegen Mainz, davon müssen wir uns schleunigst berappeln.
Hatten Sie es sich so schwer in der Bundesliga vorgestellt?
Sagen wir es mal so: Wir wussten, was auf uns zukommen würde und der Klassenerhalt eine sehr große Herausforderung wäre. Aber noch einmal: Mit den Möglichkeiten hier in Fürth kannst du dich nun einmal nicht auf Augenhöhe mit, zum Beispiel, Schalke 04 bewegen und musst an jedem Wochenende über dich hinaus wachsen, um gegen solche Gegner zu punkten. Das ist unser Ziel für Samstag. Auf Schalke geht es vor allem darum, die gewaltige Offensivqualität der Blauen in den Griff zu kriegen.
Schalke hat zwar 20 Punkte mehr auf dem Konto als Fürth, die Unruhe im Umfeld ist aber größer als in Fürth. Wie erleben Sie die Situation bei S04, aus der Ferne und wenn Sie bei Ihrer Familie in Gelsenkirchen sind?
Es ist auf Schalke doch immer so, dass eine gewisse Unruhe herrscht. Das macht diesen Verein auch ein Stück weit aus. Die Truppe ist super in die Saison gekommen und hatte dann vor der Winterpause eine schwächere Phase. Wo sie jetzt steht, kann man nach den beiden ersten Spielen gegen Hannover und in Augsburg kaum einschätzen, zumal sich beim Personal noch etwas getan hat.
Ihr Kollege Jens Keller ist als Nachfolger Ihres damaligen Schalker Trainers Huub Stevens zunächst als Interimslösung bis zum Saisonende eingesetzt. Es gibt nicht wenige Stimmen, die besagen, dann kommen Sie – nach einem Fürther Abstieg – nach Schalke zurück…
Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören! Das ist nicht nur gegenüber Jens Keller respektlos, sondern hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen.
Das heißt, S04-Manager Horst Heldt müsste Sie gar nicht fragen?
Noch einmal: Das ist nicht mein Thema! Ich freue mich aber trotzdem sehr, am Samstag wieder auf Schalke zu sein.