Der 24-Jährige wird bis zum 30. Juni 2014 von Real Madrid ausgeliehen. "Wir haben Nuri erst für sechs und dann nochmal für zwölf Monate ausgeliehen", erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Bei den "Königlichen" hat der defensive Mittelfeldspieler noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.
Unglücklich in Madrid und Liverpool
Am frühen Freitagnachmittag hatte der BVB überraschend zu einer Pressekonferenz um 18 Uhr in Dortmund eingeladen, ohne, wie sonst üblich, ein Thema anzugeben. Darüber hinaus sollte der gesamte BVB-Tross zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch im Trainingslager in La Manga weilen. Sportdirektor Michael Zorc und Watzke befanden sich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon auf dem Rückflug nach Dortmund.
Dann betrat um 18.07 Uhr der "verlorene Sohn den Raum. Erst zwei Stunden zuvor hatte er den Medizincheck im Knappschaftskrankenhaus absolviert. Kurzfristig gab es sogar noch einmal Interesse aus Italien - schließlich waren an der Strobelallee aber alle glücklich! "Ich bin überglücklich. Ich glaube, ich habe nur drei oder vier Stunden geschlafen. Es ist mein Verein, es ist mein Zuhause. Beim Medizincheck haben sich die Schwestern so sehr gefreut, dass ich genau wusste, dass ich alles richtig gemacht habe", strahlte Sahin.
"Nuri is back. Das ist auch gut so."
Geschäftsführer Watzke sagte knapp aber voller Freude: "Nuri is back. Das ist auch gut so." Dann deutete er an: "Nuri hat sich komplett auf die finanziellen Möglichkeiten von Borussia Dortmund eingelassen. Er hat ganz signifikant auf Geld verzichtet, um zu seiner Borussia zurückzukehren."
Auch Zorc stimmte ein kurzes Loblied an: "Ich freue mich riesig, dass Nuri wieder zuhause ist. Er hat ein überragendes spielerisches Potenzial. Gepaart mit seinem Charakter passt er hundertprozentig zu unsere Mannschaft und unserem Verein."
Sahin, der in der Meistersaison 2011 zum überragenden Spieler avancierte, eine hohe Spielintelligenz an den Tag legte und auf sechs Tore und acht Vorlagen kam, war zur Spielzeit 2011/2012 für rund zehn Millionen Euro zu Real Madrid gewechselt. Beim spanischen Rekordmeister konnte sich der Türke jedoch nicht durchsetzen und wurde auf Leihbasis zum FC Liverpool transferiert. Statt sich dort Spielpraxis zu holen, um möglicherweise eine zweite Chance in Madrid zu bekommen, verschlimmerte sich seine Situation an der Anfield Road nur noch. Nur sieben Partien absolvierte Sahin in der Premiere League, in den Planungen von Trainer Brendan Rogers spielte er keine Rolle mehr.
Schmelzer verlängert bis 2017
Nun kehrt der gebürtige Lüdenscheider also schon zum zweiten Mal zu seinem Heimatverein zurück - allerdings unter anderen Vorzeichen. In der Saison 2007/2008 war Sahin für ein Jahr an Feyenoord Rotterdam ausgeliehen, sammelte dort wertvolle Erfahrung und kam mit viel Selbstvertrauen und Spielpraxis zum BVB zurück. Dieses Mal fehlt dem "verlorenen Sohn" beides. Nach den Enttäuschungen der letzten anderthalb Jahre muss Sahin in gewohnter Umgebung wieder Fuß fassen. Dass ein Spieler mit seinen Fähigkeiten dazu in der Lage, steht außer Frage.
Am Rande gab es noch eine weitere gute Nachricht: Marcel Schmelzer bleibt bis 2017. "Uns freut, dass ein weiterer Eckpfeiler bleibt", strahlten die Verantwortlichen.