Fürth wartet auch nach dem achten Heimspiel in der Bundesliga auf den ersten Dreier. Großer Kampf, einige gute Chancen vor allem in der zweiten Halbzeit, darunter ein Pfosten- und ein Lattentreffer, waren zu wenig: Fürth ist nun seit 13 Begegnungen ohne Sieg.
Dem VfB, bei dem Kapitän Serdar Tasci wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (52.), reichte der Treffer von Shinji Okazaki (45.). Der Japaner staubte per Kopf nach dem von Vedad Ibisevic vergebenen Foulelfmeter ab. 17.443 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Arena hofften in der Folge vergebens. Fürth fehlte Cleverness und die nötige Portion Glück, um wenigstens das dritte Unentschieden am Ronhof zu holen.
Ibisevic hatte den Strafstoß selbst herausgeholt, als er das ungeschickte Einsteigen von SpVgg-Kapitän Mergim Mavraj zu einem Einfädler nutzte. Seinen Schuss in die Tormitte parierte Wolfgang Hesl stark. Der 26-Jährige war eine von zwei Überraschungen in der Startelf der Franken. Hesl gab anstelle des zuletzt hin und wieder wackligen Max Grün sein Pflichtspieldebüt für die SpVgg. In Fürths 4-4-2-System sollte außerdem Christopher Nöthe als zweite Spitze das Offensivspiel beleben. Nöthe spielte erstmals von Beginn an.
Hesl stand nach zwei Minuten erstmals im Fokus, als ihn Okazaki nach einer Flanke von Arthur Boka per Kopf prüfte. Nöthe, der den deutlich gefährlicheren Eindruck als sein Nebenmann Gerald Asamoah machte, gab in der zehnten Minute den ersten Torschuss der Gastgeber ab, VfB-Keeper Sven Ulreich parierte ohne Probleme. In der Folge ergaben sich kaum aufregende Szenen. Beide Mannschaften verstanden es mit konzentrierter Defensivarbeit gut, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten. Die beste Chancen hatte noch Ibisevic, dessen Kopfball Hesl jedoch festhielt (27.).
Während sich die Fürther ihre wenigen Offensivaktionen oft über Standards hart erkämpfen mussten, machte der VfB den spielerisch etwas reiferen Eindruck. Dennoch hätte Edgar Prib nach Nöthes Pass die Hausherren beinahe in Front gebracht, doch Gotoku Sakai rettete in höchster Not (34.).
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel packender, spannender. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hätte Fürth ausgleichen müssen. Zuerst scheiterte Zoltan Stieber an Ulreich. Nöthe fand bei seinem ersten Nachschuss ebenfalls in Ulreich seinen Meister, ehe er den zweiten an den rechten Pfosten knallte (47.). Dann half der VfB dem Kleeblatt, als Tasci rüde gegen Milorad Pekovic einstieg und vom Platz flog. Pekovic musste verletzt raus, und auch VfB-Trainer Bruno Labbadia reagierte und brachte Verteidiger Maza für Ibrahima Traoré.
Doch Fürth drängte weiter auf den Ausgleich. Ulreich war aber bei einem Kopfball von Thomas Kleine (57.) ebenfalls zur Stelle wie bei einem Schuss des eingewechselten Felix Klaus (58.). Stuttgart kam über Konter immer wieder zum Abschluss, der eingewechselte Martin Harnik vergab zwei Mal in aussichtsreicher Position (61., 73.). Prib traf in der 79. Minute nur die Latte.