Die Schlinge um den Hals des KFC Uerdingen wird immer enger. Bisher war klar, dass am 13. Januar die Meldung kam, dass es zwei Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den Regionalligisten gibt.
Zum einen hat das Amtsgericht Krefeld einen gestellt, zum anderen die beiden Vorstände Peter Kahstein und Dirk Röthig. Und nun berichtet die "WZ", dass es einen dritten Antrag gibt, der Zeitung wurde das von Gerichtssprecher Christian Huge bestätigt. Einmalig im Fußball, dass gleich drei Gläubiger solchen einen Antrag stellen. Nach Informationen der "WZ" handelt es sich hierbei um die AOK, bei der der KFC auch mit einem sechsstelligen Betrag in der Kreide stehen soll.
Es werden entscheidende Tage und Wochen, die nun vor dem KFC liegen. Sven Hartmann, der Anfang Januar 2025 von seinem Amt als Ehrenratsvorsitzender zurücktrat, erklärte via Facebook: "Der Insolvenzverwalter hat dem aktuellen Vorstand unter der Führung von Tom Platzer bis Ende März Zeit gegeben, die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch entsprechende Generierung finanzieller Mittel, abzuwenden."
Womit man eine ungefähre Ahnung hat, bis wann eine Entscheidung fällt, ob die Insolvenz eröffnet wird - oder ob es gar nicht genügend Masse gibt, um sie eröffnen zu können. Oder - ob im Bestfall die Insolvenz sogar noch abgewendet werden kann, doch daran glauben die wenigsten Beobachter.
Bis Ende März sollte eigentlich auch klar sein, wer beim KFC am Ruder sitzt und wer nicht mehr in Amt und Würden ist. Und zwar durch zwei Mitgliederversammlungen, eine außerordentliche und eine ordentliche. Beide sollten am 18. Februar 2025 über die Bühne gehen.
Doch auch hier ist nur klar, dass nichts klar ist. Denn die Einladung soll Formfehler haben, das habe eine juristische Überprüfung ergeben. Es sollen zwei gravierende Einladungsmängel vorliegen.
Daher wollen Röthig und Kahstein, dass Platzer die Veranstaltung absagt. Auch wird die nicht fristgerechte Einladung bemängelt, wonach die Veranstaltung mindestens einen Tag später stattfinden müsste. Sie setzten ihm hier ein Ultimatum bis Donnerstag (13. Februar, 12 Uhr). Die entsprechende Mail, die von Röthig verfasst ist, liegt RS vor. Bisher ist aber nicht bekannt, ob eine Absage vorgenommen wurde.
Während hinter den Kulissen weiter gestritten und taktiert wird, ist nur klar: In knapp sechs Wochen muss feststehen, wie es in Krefeld weitergeht.