Seitdem bestritt er 151 Bundesligaspiele für die Dortmunder Borussia, erzielte immerhin 17 Tore. Selten allerdings wurde es ihm so gedankt, wie am Samstag. Minutenlang forderten die mitgereisten Anhäger seine Einwechselung, bis Jürgen Klopp endlich ein Einsehen hatte und den 29-Jährigen für Mario Götze einwechselte. Sehr zur Freude der BVB-Fans. „Wir sind alle Dortmunder Jungs“ - diesmal wurde diese Liebeserklärung für Kringe angestimmt.
Kein Wunder also, dass der Blondschopf nach dem Abpfiff mit den Tränen kämpfen musste. „Ich habe mehr als mein halbes Leben bei der Borussia verbracht“, stammelte er, „habe so viel erlebt mit dem Verein. Ich kann das alles noch gar nicht fassen.“ Anzusehen war ihm das schon auf dem Platz. Als die Fans nach dem Schlusspfiff nicht Lucas Barrios, nicht Shinji Kagawa, sondern ihn, Florian Kringe, feierten. Und so suchte er noch einmal den Weg in die Kurve, verabschiedete sich von den Anhängern, die dem Verein genauso wie er auch in schweren Zeiten immer die Treue gehalten hatten.
Es war also ein fast perfekter Tag für den Mittelfeldspieler. Lediglich die Krönung blieb ihm versagt. Kurz vor dem Schlusspfiff war das, als ihm der Ball im Strafraum plötzlich vor die Füße fiel, er aber an FCK-Keeper Tobias Sippel scheiterte.
Wie und vor allem wo Kringe seine Karriere fortsetzt, darüber kann nur spekuliert werden. Vor einigen Tagen hieß es, dass der 1. FC Köln Interesse an Kringe hege, der zwischen 2002 und 2004 schon einmal auf Leihbasis für die Domstädter auflief, wirklich konkrete Angebote liegen ihm aber noch nicht vor. „Irgendwo wird es für mich aber weitergehen“, versichert Kringe.