Oder Ersatzkeeper Mitch Langerak, der in der Allianz Arena sein Bundesligadebüt feierte. Oder auch Sven Bender, der seit frühester Kindheit 1860-Fan ist und so ein eher distanziertes Verhältnis zu den „Roten“ pflegt.
Der Borusse mit der engsten Bindung zum FCB freilich ist Mats Hummels. Seine komplette Jugendzeit verbrachte er im Trikot des Rekordmeisters, schlief damals in Bayern-Bettwäsche und träumte von einer großen Karriere in München. Wie inzwischen hinlänglich bekannt ist, verkannte jedoch die gesamte Jugendabteilung das Talent des heute besten deutschen Innenverteidigers.
Auch deswegen dürfte es für den 23-Jährigen eine diebische Freude sein, sollte er im Mai die zweite Deutsche Meisterschaft in Serie mit dem BVB feiern. Und sollten die Bayern, bei denen Vater Hermann Hummels, lange Kahre Nachwuchs-Chefscout und Jugendkoordinator, vor wenigen Tagen die Kündigung erhielt, erneut das Nachsehen haben. Freilich lag es aber nicht nur an diesem großen Ziel, dass Hummels nach dem Spiel in Wolfsburg deutliche Töne fand. Viel mehr ist er inzwischen nicht mehr „nur“ Führungsspieler, sondern auch Integrationsfigur, Meinungsführer und Ersatz-Ersatz-Kapitän beim BVB. Und als solcher sah er nach dem Wolfsburg-Spiel die Zeit gekommen, seine Kollegen wach zu rütteln: „Fast hätten wir wieder ein Spiel, in dem wir 2:0 geführt haben, aus der Hand gegeben. Das war eine Vollkatstrophe“, schimpfte er. „Das kann mal passieren, so wie gegen Stuttgart, aber zweimal hintereinander ist das nicht akzeptabel.“
"Glaube nicht, dass gegen Bayern jemand abschaltet"
Dass den Borussen solche Nachlässigkeiten auch im Spitzenspiel gegen die Bayern unterlaufen, davon ist freilich nicht auszugehen. Gerade in den Spitzenspielen gegen den Rekordmeister gelang es der Elf von Jürgen Klopp in den letzten anderthalb Jahren schließlich immer, punktgenau ihre Leistung abzurufen. 2:0, 3:1, 1:0 – so lauteten die Ergebnisse gegen den FCB in den letzten drei Aufeinandertreffen. Und so stellt auch Hummels klar: „Erstens glaube ich nicht, dass wir früh hoch führen werden, und zweitens glaube ich nicht, dass gegen die Bayern jemand abschaltet. Nur wenn es nicht gegen die absoluten Topteams geht, denken wir scheinbar, dass man den Sieg locker nach hause fahren kann.“
Dass die jüngsten Ergebnisse gegen Bayern für den BVB sprechen, glaubt Hummels übrigens nicht („Das könnte uns zu viel Sicherheit geben oder mehr Selbstvertrauen. Da kann man alles reininterpretieren“), dafür aber, dass am Mittwoch eine Vorentscheidung im Titelkampf fallen kann. „Wenn wir gewinnen“, sagt er ganz forsch, „dann glaube ich nicht, dass wir uns die Meisterschaft noch nehmen lassen. Wenn wir verlieren hingegen sind wir immer noch punktgleich. Eine Vorentscheidung kann nur zu unseren Gunsten fallen.“