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BVB: Tagebuch, Tag 5
Wackelnde Wände! Randale im Teamhotel

BVB: Tagebuch aus dem Trainingslager, Tag 5
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Das Unternehmen Deutsche Meisterschaft beginnt unter Spaniens Sonne. In Jerez bereitet sich der BVB auf die Rückrunde vor. Und RS ist natürlich hautnah dabei...

Irgendwie ist es doch merkwürdig: Da thront die Dortmunder Borussia mit zehn Punkten Vorsprung an der Spitze der Fußball-Bundesliga, ins Trainingslager nach Jerez begleiten den BVB so viele Journalisten wie seit Jahren nicht mehr, doch wirklich Spektakuläres gibt es nicht zu vermelden. Klar, da sind die mehr oder weniger laut tönenden Störfeuer aus Leverkusen und München, die Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit Roman Weidenfeller und Marcel Schmelzer gerieten zuletzt ins Stocken, doch ansonsten wird die Harmonie im Vorbereitungscamp durch nichts gestört.


Alles also Friede, Freude, Eierkuchen? Von wegen! Im Mannschaftshotel kracht es sogar regelmäßig ganz ordentlich. Tagsüber, zwischen den Einheiten, soll es ja noch ganz gesittet zugehen, des Abends allerdings geht es im Luxushotel „Montecastillo“ richtig zur Sache. Dann wackeln die Wände, dann brennt die Luft. Frag’ nach bei Roman Weidenfeller. Der Keeper plauderte nämlich gestern in kleiner Runde aus dem Nähkästchen über die Jungs der „Generation Spielkonsole“. Er jedenfalls wisse immer, wer an der Play-Station gewinne, „weil der Verlierer nebenan die Wand einschlägt oder die Tür eintritt“. Halbherziges Dementi vom Konsolen-Junkie

Klar, dass dieser Sache noch heute auf den Grund gegangen werden musste. Doch wen fragen, die Namen der Radau-Brüder wollte Weidenfeller schließlich nicht verraten. Doch schon heute musste sich Mats Hummels outen, auch wenn er zumindest versuchte, ein halbherziges Dementi zu formulieren. „Na ja, es kann schon mal etwas lauter werden“, gab er zu und rückte schließlich auch die restlichen Namen der Konsolen-Junkies heraus: Nuri Sahin, Mario Götze und das polnische Terzett, bestehend aus Kuba, Kollege Lewandowski und Lukas Piszczek. Diese sechs jedenfalls hatten am Donnerstagabend Weidenfeller das Leben schwer gemacht.


Aber was, mag der Leser berechtigterweise fragen, sollen die Jungspunde ansonsten auch machen am Abend, fern der Heimat und abgeschottet von den Verlockungen des süßen Lebens. Roman Weidenfeller philosophiert gerne mit Sebastian Kehl, da werden dann auch mal ernsthafte Gespräche geführt, doch was sollen die gerade erst dem Teeniealter entwachsenen Jungspunde mit den „Oppas der Kompanie“ schon bereden?

Eine Lösung wären vielleicht Generationen verbindende Kartenspiele. Pokern zum Beispiel? Von wegen! Bei der Borussia herrscht absolutes Pokerverbot, ausgesprochen von Boss „Kloppo“ persönlich, diesem Spielverderber, der so angeblich verhindern will, dass sich die Mitspieler untereinander das Geld aus der Tasche ziehen.


Wir allerdings vermuten, dass hinter diesem Verbot ein ganz anderes Motiv steckt. Die körperliche Unversehrtheit seines kickenden Personals. Weidenfeller verriet nämlich in eingangs bereits erwähnter Runde ebenfalls, dass er auch beim Spielen das unbedingte Sieger-Gen in sich trage. „Das geht so weit, dass ich früher kurz vor dem verlorenen Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel noch mal kurz den Tisch umgeschmissen habe“, gestand er ein. Wie also würde dieser Mann erst eine drohende Poker-Niederlage abwenden?

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