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Auslaufmodell Hanke wird Super-Joker

Hannover 96: Auslaufmodell Hanke wird Super-Joker
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Lange Zeit war ihm überhaupt nicht zum Lachen zumute, inzwischen hat Mike Hanke seinen Humor aber wiedergefunden, drei Tore in drei Spielen sei Dank.

"Die ganze Bundesliga ist hinter mir her, Bayern München, alle. Ich kann mich kaum retten vor Angeboten", sagte Hanke nach seinem Treffer für Hannover 96 bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag.

Auch vor dem Spiel am Freitag gegen den VfB Stuttgart war er trotz seiner Erfolgswelle von Trainer Mirko Slomka zunächst nur für einen Platz auf der Ersatzbank vorgesehen. Dennoch ist der ehemalige Nationalspieler so etwas wie der Mann der Stunde bei den Roten, die nach 15 Spieltagen sensationell auf dem vierten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga lagen. Drei Jokertore in den letzten drei Kurzeinsätzen haben ihn vom Auslaufmodell wieder zu einem gefragten Spieler gemacht.

Verkauf scheiterte, weil sich kein Abnehmer fand

2007 lotste Hannover den Mittelstürmer für 4,5 Millionen Euro Ablösesumme vom VfL Wolfsburg weg. Er war der Königstransfer unter dem damaligen Trainer Dieter Hecking. Ein WM-Teilnehmer 2006, Hoffnungsträger. Symbol für die gewachsenen Ansprüche an der Leine. Immerhin zehnmal traf er in seinem ersten Jahr in Hannover ins Schwarze. Von da an ging's bergab. Vier Toren 2008/09 ließ er in der vergangenen (Krisen)-Saison nur zwei Treffer an den beiden abschließenden Spieltagen folgen. In diesem Sommer sollte Hanke deshalb bereits verkauft werden, es fand sich aber kein Abnehmer.

Hanke hatte eine Menge Kredit verspielt. Trainer Slomka schob ihn zwischenzeitlich gar in die zweite Mannschaft ab. Von schwachen Trainingsleistungen war zu hören, die Fans murrten. Die Stamm-Stürmer Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue überzeugten gleichzeitig. Nur am sechsten und siebten Spieltag wurde er eingewechselt, und dann wieder am 13. gegen den Hamburger SV, als er in der Nachspielzeit einen Hamburger Abwehrfehler zum Siegtor nutzte. Danach flutschte es als Joker auch in den beiden folgenden Partien.

"Bei mir läuft es nicht so rosig"

Dennoch ist Hanke frustriert. Während sich der Klub intensiv um eine Verlängerung des Vertrages mit Ya Konan bemüht und das Gehalt des Ivorers deutlich aufstocken will, ist eine Trennung von Hanke wahrscheinlich. Zum Saisonende läuft sein Vertrag aus, er wäre dann ablösefrei. "Ich bin nicht zufrieden mit meiner persönlichen Situation hier. Für die Mannschaft läuft es super, bei mir läuft es nicht so rosig", sagte er noch vor zwei Wochen.

Interesse anderer Klubs gibt es. Eine Anfrage des stark abstiegsgefährdeten Zweitligisten Arminia Bielefeld für einen Wechsel im Winter hat Hanke abgelehnt. Der FC St. Pauli beschäftigte sich mit einer "Gratis-Verpflichtung" im Sommer. Durch die letzten Tore ist er für den eher armen Kiezklub wohl kein Thema mehr. Der 1. FC Nürnberg, Fenerbahce und Galatasaray Istanbul sowie Rapid Wien haben sich angeblich ebenfalls schon mit Hanke beschäftigt. "Anfragen für ihn liegen vor", bestätigte Berater Lars-Wilhelm Baumgarten dem Kicker.

Hanke hat es zudem trotz seiner jüngsten Tore schwer bei den eigenen Fans. Schnell sind deren Finger im Mund, bereit zu pfeifen. Eine knappe Mehrheit der 96-Anhänger befürwortet sogar einen baldigen Abschied. Dies ist das aktuelle Ergebnis einer Umfrage auf einer Fan-Website, an der 700 Fans teilnahmen. Demnach befürworten 58 Prozent einen Transfer schon in der Winterpause. Da hat einer noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, am besten mit weiteren Toren.

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