Er hat drei Spieler verbannt, hat bei minus vier Grad in kurzen Hosen trainieren lassen und zudem den Weihnachtsurlaub seiner Stars verkürzt - Felix Magath zog alle Register und wurde vor dem brisanten Duell heute (18.30 Uhr/Sky und Liga total!) gegen Bayern München wieder einmal zum "Quälix". Sollten seine Strafmaßnahmen beim Klassiker gegen seinen Ex-Klub aber nicht den gewünschten Erfolg bringen, stehen "Alleinherrscher" Magath auf Schalke sehr ungemütliche Weihnachtstage und weiteres Chaos bevor.
Doch nicht nur für Krisenklub Schalke steht unheimlich viel auf dem Spiel. Auch Rekordmeister Bayern München ist angesichts von 14 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund zum Siegen verdammt und unter Druck. "Wir müssen noch einiges aufholen, deshalb müssen wir diese Serie starten", sagte Trainer Louis van Gaal und sieht die Partie am Samstag "vielleicht als guten Startpunkt". Auch Nationalspieler Philipp Lahm verdeutlichte, "dass es jetzt gilt. Wir müssen auch in der Bundesliga angreifen. Dann sehen wir mal, wie weit es in der Rückrunde noch nach oben geht."
Für den Tabellen-15. Schalke geht es schon längst nicht mehr um die Spitze als vielmehr ums blanke Überleben. Magath hofft nach dem 0:5 in Kaiserslautern nun gegen die Bayern auf Wiedergutmachung. "Ich denke, dass die Spieler Charakter zeigen und sich für die Fans ins Zeug legen werden. Das Team hat am Dienstag auf eigene Initiative im internen Kreis über das eine oder andere Problem gesprochen. Das finde ich gut. Nun hoffe ich, dass die Köpfe wieder frei sind", sagte der angeschlagene Schalke-Trainer.
Zweifel bleiben
Zweifel bleiben aber offenbar - auch angesichts der ergriffenen Maßnahmen. "Und diese Truppe soll nun für ihn (Magath, d.Red.) gegen die Bayern durchs Feuer gehen?", wird ein Aufsichtsratsmitglied der Schalker in der Bild-Zeitung zitiert.
Die Bayern beobachten die angespannte Situation auf Schalke ganz genau. "Schalke wird alles tun, um zu gewinnen. Ich denke, dass sie im Moment vielleicht noch gefährlicher sind", meinte van Gaal. Laut Torjäger Mario Gomez wird Schalke "versuchen, sehr hart zu spielen". Und Superstar Franck Ribery erwartet "ein Spiel mit viel Leidenschaft, beide Mannschaften brauchen die Punkte".
Magath sieht gegen seinen Ex-Klub durchaus bessere Chancen als zuletzt gegen Lautern: "Die Bayern haben im spielerischen Bereich ihre Stärken und spielen nach vorne. Das liegt uns derzeit besser als ein kämpferisch starker Gegner. Außerdem fällt es uns scheinbar leichter, zu Hause Stärke zu zeigen."