Gavranovic heißt er, ein ruhiger Typ, der sich gleichwohl langsam daran macht, in die Fußstapfen eines großen Stürmers zu treten.
Der Wechsel von Kevin Kuranyi zu Dynamo Moskau hat im Schalker Angriff eine Lücke hinterlassen, die weder der kleine U-21-Nationalspieler aus der Schweiz noch der in der Vorbereitung bisher hoch gelobte Edu allein werden schließen können. Doch beide haben das Zeug, in ihrer zweiten Saison in Gelsenkirchen schon mehr als nur eine wertvolle Alternative zu sein. „Kevins Weggang ist ein Verlust für uns, wir haben alle von ihm profitiert. Jetzt müssen andere die Tore machen. Mein Ziel ist es, häufiger zu spielen und zum Erfolg der Mannschaft beizutragen“, gibt Gavranovic zu.
Es mag sein, dass er sowohl von den Gegenspielen als auch den vielen Experten rund um Schalke noch unterschätzt wird. Doch der 20-Jährige mit der doppelten Staatsbürgerschaft – neben dem schweizer hat er auch den kroatischen Pass – ist ein Spieler mit großem Entwicklungspotenzial. Schnell, stark am Ball und mit dem nötigen Zug zum Tor ausgestattet, hat Gavranovic in der zurückliegenden Serie einen entscheidenden Anteil zum Klassenerhalt der Regionalliga-Truppe beigesteuert.
Doch für die stille Reserve ist er inzwischen zu schade, selbst wenn Trainer Felix Magath noch einen oder zwei Stürmer holen sollte, hofft Gavranovic auf seine Einsatzzeiten in der Bundesliga. „Konkurrenz ist immer gut, dadurch wird das gesamte Team stärker“, weiß der im Winter von Xamax Neuchatel zum FC Schalke gekommene Offensive.
Das knüppelharte Training in der Vorbereitung steckt Gavranovic zwar nicht ohne Mühen weg. Doch ob es um Zirkeltraining mit den gefürchteten Medizinbällen geht oder Steigerungsläufe bei fast 40 Grad auf dem Platz geht: Gavranovic ist meist vorne dabei. „Das Pensum ist hart, aber die letzte Saison hat gezeigt, wofür wir arbeiten, der Erfolg hat dem Trainer und der Mannschaft recht gegeben“, nickt er.
Raul kann ruhig kommen, denn in der Hinterhand hat Schalke immer noch einen No-Name-Knipser wie Gavranovic.